Die Fotos sind eine Reise zurück in eine Zeit, in der das Autofahren noch etwas Besonderes war. Im Archiv des Salzburger ÖAMTC finden sich Fotoalben vom Beginn des motorisierten Verkehrs bis in die Gegenwart.
2.500 der mehreren tausend Fotos sind bereits digitalisiert. Das habe mehrere Vorteile, sagt Aloisia Gurtner vom ÖAMTC Salzburg: „Zum einen sind solche Fotos ja sehr kostbar. Jedes Mal, wenn man ein Album öffnet, ein Foto herausnimmt und schaut, was auf der Rückseite steht, dann ist das ja für das Foto nicht gut. Und zum anderen haben wir dann auf einen Klick alle Informationen über alle unsere Fotos. Wir haben immer wieder Anfragen von Motorjournalisten, aber auch von Studierenden oder einfach von Interessierten, die recherchieren – zum Beispiel zu irgendeinem Rennfahrer. Und dann haben wir auf einen Klick die Info.“
Erste Alben wurden 1907 angelegt
Bereits mit der Gründung des Automobilclubs im Jahr 1907 wurden die ersten Fotoalben angelegt – auch mit Besonderheiten wie zum Beispiel einer Aufnahme von einem Besuch von Kanzler Engelbert Dollfuß hoch zu Ross auf der Baustelle der Großglockner Hochalpenstraße wenige Tage vor seiner Ermordung.
Salzburg galt lange Jahre als Zentrum des Motorsports in Österreich, sagt Knut Rakus, ehrenamtlicher Archivar der Automobilclubs: „Wir in Salzburg sind in der glücklichen Lage, dass ein Landeshauptmann (Josef) Rehrl damals die Gaisbergstraße gepusht hat, später dann die Glocknerstraße. Dort waren überall Rennen. Beim ersten Gaisbergrennen waren 40.000 Zuschauer.“
Fotoarchiv des ÖAMTC Salzburg wird digitalisiert
Bilder aus Nachlässen, Zusammenarbeit mit Archiven
Immer wieder bekommt der ÖAMTC auch Fotos aus Nachlässen. Auch mit Archiven wird zusammengearbeitet. So weiß man auch Details über die erste Autofahrt in Salzburg im Jahr 1895: „Interessant war: In der ‚Salzburger Zeitung‘ ist damals gestanden, dass dieser Wagen ohne Pferde in einem Höllentempo gefahren ist – mit explosionsartigen Geräuschen“, sagt Archivar Rakus. „Dieser Benz hat vielleicht 15, 16, 17 km/h erreicht.“
Im Archiv finden sich aber auch Herausforderungen, die über die Jahrzehnte gleich geblieben sind: Wie zum Beispiel Straßenschäden in der Schwarzstraße in den 1930er Jahren, auch den Stau am Walserberg gab es früher bereits.