Hat hier ein verliebter Kunstflugpilot seiner Freundin zwei dicke Herzen auf den Himmel gemalt? So fragte uns dazu eine Hörerin von ORF Radio Salzburg.
Eine Recherche bei der Flugsicherung in Wien ergab dann im ersten Schritt: Es waren Piloten der österreichischen Luftstreitkräfte, die in ca. 11.000 Meter Seehöhe mit Eurofighter-Jets eine Übung absolviert haben – gestartet am frühen Nachmittag auf dem militärischen Fliegerhorst in Zeltweg (Steiermark).
Fotostrecke mit 7 Bildern
Salzburger Kampfpilot als „Verkehrssünder“
Am Donnerstagabend kam dann die offizielle Erlaubnis des Bundesheeres für seinen Eurofighter-Piloten Martin Auer, einen gebürtigen Salzburger aus Adnet (Tennengau). Er durfte dem ORF einige Details erzählen. Auer stellte bei dieser Übung mit seiner Maschine das Ziel dar – einen illegal in den österreichischen Luftraum eingedrungenen Jet unbekannter Herkunft: „Ich war dafür heute bis auf Flugfläche 370 unterwegs, wie es im Fachjargon heißt. Das entspricht ungefähr 11.000 Metern Seehöhe, wo normalerweise die zivilen Verkehrsflugzeuge auf ihren Fernflügen unterwegs sind.“
Eurofighter können bis zur „Flugfläche“ 500 (50.000 Fuß = mehr als 15.000 Meter) eingesetzt werden.
Spezialschulung für einen neuen Piloten
Die Übung habe der praktischen Ausbildung eines Nachwuchspiloten gedient, der nun für den Alarm- und Abfangdienst eingeschult werde, sagt Auer: „Dieser junge Pilot und sein Fluglehrer flogen heute auch jeweils einen Eurofighter. Wir waren also zu dritt. Weil sie sich von zwei Seiten an meine Maschine hefteten, entstand diese Herzform der Kondensstreifen, die man auch in Salzburg gesehen hat.“
Hintergrund solcher Übungen sei die bestmögliche Koordination mit dem Radar-Leitdienst auf dem Boden, der Kampfpiloten zu allen Tages- und Nachzeiten und bei jedem Wetter an potenzielle Luftraumverletzer heranführen könne, so Martin Auer.
Viel weiter östlich als viele vermuteten
Die Kondensstreifen am Donnerstag erschienen für Beobachter auf dem Boden in relativer Nähe zur Stadt Salzburg bzw. zum Flach- und Tennengau zu sein. Erst bei näherer Betrachtung fielen die große Höhe und die damit verbundene viel größere Entfernung in Richtung Osten auf. Geübt wurde über dem Salzkammergut von Steiermark und Oberösterreich – inklusive Attersee, Bad Ischl, Hallstätter See, Dachsteingebiet und dem Ennstal.