Chronik

Finanzkammerdirektor i.R. der Erzdiözese gestorben

Josef Lidicky ist am Mittwoch bei einem Skiunfall in Wagrain (Pongau) tödlich verunglückt. Er war 20 Jahre lang für die wirtschaftlichen Agenden der Erzdiözese verantwortlich.

Der gebürtige Taxenbacher (Pinzgau) war unter anderem für die Bezahlung der Priester und Mitarbeiter, viele Bildungs- und pädagogische Einrichtungen und die Erhaltung von rund 900 Immobilien verantwortlich – darunter 400 zumeist denkmalgeschützte Kirchen, Kapellen und 220 Pfarrhöfe. In seiner Amtszeit konnten zahlreiche Großprojekte finanziert werden – wie etwa die Sanierung des Priesterseminars oder der Ausbau des Diözesanarchivs mit den Probenräumen für die Dommusik, der Kauf des Christkönigkollegs und des ehemaligen Klosters der Monfortaner, das zur Zentrale des Katholischen Bildungswerks umgebaut wurde. Dazu kamen die Sanierung von zahlreichen Kirchen, Pfarrhöfen und anderen kirchlichen Gebäuden.

Ehemaliger Finanzkammerdirektor Josef Lidicky verstorben
Neumayr
Josef Lidicky war 20 Jahre für die Finanzen der Erzdözese Salzburg zuständig

Träger des Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg

Lidicky war seit 1978 für die Erzdiözese tätig. Er war erster Laie im Konsistorium, dem erzbischöflichen Beratungsgremium. Darüber hinaus war er beratendes Mitglied der Finanzkommission der österreichischen Bischofskonferenz. Er engagierte sich auch ehrenamtlich in seiner Wohnpfarre Anif (Flachgau).

Für seine Verdienste erhielt er mehrere Auszeichnungen wie 2016 das Große Verdienstzeichen des Landes Salzburg. 2018 hatte ihn der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter mit dem „Tiroler Adler Orden“ geehrt. Und im November 2019 wurde er zum „Ritter des Ordens des heiligen Papstes Silvester“ ernannt. Erzbischof Franz Lackner überreichte ihm die von Papst Franziskus verliehenen Auszeichnung. Josef Lidicky war verheiratet und Vater von vier Kindern.

Mit „Umsicht und Vorausschau“ Finanzen geleitet

„Zutiefst bestürzt“ über das plötzliche Ableben zeigte sich der Erzbischof: „Er hat 20 Jahre verantwortungsvoll, mit bewundernswerter Umsicht und Vorausschau die Finanzen der Diözese geleitet, bevor er im September 2018 in den wohlverdienten Ruhestand ging. Erst vergangenen Sonntag sind wir uns noch beim Kardinal König Kunstpreis begegnet. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken und Gebete bei seiner lieben Gattin, seinen Kindern, seinen Enkelkindern und der ganzen Familie. Beten wir gemeinsam für unseren lieben Josef. Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe.“

Nach Skiunfall verstorben

Lidicky war am Mittwoch auf der so genannten „Roten 8“ im Skigebiet von Wagrain unterwegs. Dabei kam es zu einem Zusammenstoß mit einem 48-jährigen Dänen. Während der 48-Jährige unverletzt blieb, erlitt Lidicky so schwere Verletzungen, dass er noch am Unfallort verstorben ist.

Unfallhergang noch unklar

Der genaue Unfallhergang wird noch von der Alpinpolizei ermittelt. Deswegen wird auch nach Zeugen gesucht, die den Unfall eventuell beobachtet haben oder sonstige Angaben dazu machen können. Sie werden gebeten, sich entweder bei der Polizeiinspektion Wagrain bzw. Radstadt (Pongau) oder jeder anderen Polizeiinspektion zu melden.