E Gitarre bei Probe einer Band
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Politik

„Kultur-Euro“ in der Stadt Salzburg geplant

Die Stadt Salzburg arbeitet gerade eine neue Kulturstrategie aus. Darin ist unter anderem von einem „Kultur-Euro“ als Aufschlag bei Nächtigungen die Rede. Das zusätzliche Geld soll für mehr Vielfalt im Kulturbetrieb, aber auch fairere Entlohnung eingesetzt werden.

Das Strategiepapier 2024 der Stadt Salzburg geht deutlich über den engen Kulturbegriff hinaus – und bringt auch Überlegungen in die Diskussion, für die es politische Mehrheiten benötigt. Denn Kultur kostet – und so findet sich im Strategiepapier auch die Forderung nach einem Kultur-Aufschlag bei allen touristischen Nächtigungen.

„Ich denke, dass die Touristen, die zu uns kommen, auch wegen der Kultur kommen. Da ist ein Euro pro Nächtigung, glaube ich, durchaus verschmerzbar“, sagt der für die Kultur zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). „Das kann eine große Einnahme für das Kulturbudget sein, wenn die Pandemie vorbei ist.“

Kulturstrategie der Stadt Salzburg vorgestellt

Buchungsplattform für Räume geplant

Denn Geld braucht es: etwa für gerechte Entlohnung der Kulturschaffenden – Stichwort „Fair Pay“ – oder mehr Proberäume und deren bessere Nutzung: „Zum Beispiel wollen wir als eine der ersten Maßnahmen eine Buchungsplattform für Räume“, sagt Ingrid Tröger-Gordon, Leiterin der städtischen Kulturabteilung. „Dort soll jeder, der einen Raum für unterschiedlichste Aktivitäten braucht, nachschauen können: ‚Was gibt es? Zu welchen Konditionen kann ich mir diesen Raum anmieten?‘ Solche Maßnahmen wollen wir gleich angehen.“

Die Kultur auch auch jünger, spontaner, unberechenbarer werden, sagt Barbara Köstler-Schruf, Projektkoordinatorin der Kulturstrategie: „Der Wunsch war sehr stark da, auch spontan etwas verwirklichen zu können – und auch sehr niederschwellig. Also wirklich die Möglichkeit zu haben, einmal kurz Theater zu spielen, Musik zu machen und so weiter.“

„500 Teilnehmer“ arbeiteten an Strategiepapier

In dem Strategiepapier sind viele Idee und Projekte deponiert, die entweder kurz- und langfristig angegangen werden sollen: „Das ist kein parteipolitisches Papier“, betont Auinger. „Es kommt aus der Breite der Bevölkerung – über 500 Teilnehmer waren da dabei. Insofern wär’s auch klug, so viel wie möglich davon politisch umzusetzen.“

Allerdings braucht es dafür Mehrheiten im Gemeinderat. Und damit ist die Diskussion eröffnet – auch über einzelne Ideen wie jene, dass der Mirabellplatz rund um die Andräkirche nicht mehr an sechs Tage pro Woche als Parkplatz dienen soll, sondern für eine permanente Schranne, Gastronomie und Kultur genutzt wird.