Coronavirus

„Gemischte Gefühle“ zu Impfpflicht

Die Einführung der allgemeine Impfpflicht mit Anfang Februar rückt näher. Am Sonntag hat die Bundesregierung den fertigen Gesetzesentwurf präsentiert. Aus Salzburgs ehemaligen Quarantänegemeinden sprechen sich manche Ortschefs für, andere gegen eine allgemeine Impfpflicht aus.

Zu der für Februar geplanten Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gibt es unter Salzburgs Bürgermeistern unterschiedliche Stimmen.

„Wenn, dann mit vulnerablen Gruppen beginnen“

Der Kuchler Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP) lehnt die Impfpflicht etwa generell ab. Kuchl ist eine jener Gemeinden, die während der CoV-Pandemie wegen hoher Infektionszahlen bereits unter Quarantäne gestellt wurden. Für Freylinger sprechen zwei Argumenten gegen eine Impfpflicht: „Einerseits ist es, momentan nicht verantwortungsvoll eine Impfpflicht einzuführen, ohne zu wissen, wie oft sich die Menschen impfen lassen müssen. Andererseits haben wir immer von den vulnerablen Gruppen gesprochen. Dann sollte wir auf die Mediziner und Wissenschaftler hören und bei den vulnerablen Gruppen mit der Impfpflicht beginnen, aber nicht bei allen.“

„Druck erzeugt Gegendruck“

Auch Bad Hofgastein (Pongau) war, ebenso wie Großarl (Pongau) oder Bad Gastein (Pongau), in den vergangenen beiden Jahren bereits einmal in Quarantäne. Der Bürgermeister von Bad Hofgastein, Markus Viehauser(ÖVP), sieht die Impfpflicht privat skeptisch, weil Zwang und Druck Gegendruck erzeugen würden, wie er sagt.

„Mehrheit müsste wegen Minderheit leiden“

Ein Befürworter der Impfpflicht ist dagegen der ÖVP-Bürgermeister von Bad Gastein, Gerhard Steinbauer: „Es ist nicht einzusehen, dass der Großteil der Bevölkerung wieder unter Einschränkungen zu leiden hat, die letztlich auf die Verweigerung einiger Weniger zurückzuführen sind. Aus diesem Grund sehe ich es positiv, dass der Staat eine Pflicht einführt“, so Steinbauer. Der Ortschef von Großarl, Johann Rohrmoser (ÖVP), meint, dass die Situation ohne Impfung wohl nicht in den Griff zu bekommen sei.

Generell bemerken alle Bürgermeister, wie emotional – und zum Teil auch sehr negativ – die Menschen auf das Thema Impfen reagieren.