Symbolbild: Engelsstatue wird in Kirche gestohlen
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Religion

Kirche bemerkt Zulauf trotz vieler Austritte

Insgesamt haben im vergangenen Jahr mehr als 6.300 Salzburger die Kirche verlassen, das sind 1.000 Austritte mehr im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber stehen über 400 Wiedereintritte im Jahr 2021 und ein wachsendes Interesse an den Online-Glaubensangeboten.

Trotz gestiegener Kirchenaustrittszahlen rechnet die Salzburger Erzdiözese für das heurige Jahr mit einem ausgeglichenen Budget. 6.000 Gläubige sind im Vorjahr aus der Kirche ausgetreten, um 20 Prozent mehr als noch 2020.

Sendungshinweis

„Radio Salzburg Mittagszeit“
Montag, 17.1.2022
13.00 bis 14.00 Uhr

Diskussionsthema

Wohin steuert die Kirche?
– Austritte, Wiedereintritte, Ursachen und Folgen.

„In Zukunft ist von ähnlich vielen Austritten auszugehen“

Der Finanzkammerdirektor der Erzdiözese Salzburg, Cornelius Inama, rechnet damit, dass sich die Austrittszahlen künftig in diesem Bereich einpendeln werden. „Ich denke, dass es ein Spiegel der Gesellschaft ist. Wir merken aber auch, dass es einen starken Zuzug gibt. Nämlich dahingehend, dass die Leute den Sinn im Leben suchen und durchaus Antwort in der Kirche finden“, so Inama.

Junge nehmen die Angebote im Internet gut an

Österreichweit greifen jeden Sonntag eine Million Interessierte auf die Online-Angebote der Kirche zurück, etwa auf Gottesdienste, die im Internet übertragen werden oder Podcasts rundum das Thema Glauben. „Gerade junge Leute, die kirchlich gar nicht so stark verbunden sind. Die gehen sehr unbefangen auf neue Angebote zu. Da gibt es neue Anknüpfungspunkte für Gespräche und auch Interesse an Glaubensangeboten, zum Beispiel Online-Angebote“, sagt Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner. Auch Studien zeigen, dass sich in der CoV-Pandemie wieder mehr Menschen dem Glauben zuwenden.

Kirchenaustritte haben wieder zugenommen

Die Kirchenaustritte überwiegen auch 2021 gegenüber den Eintritten. Aber die Hoffnung der Glaubens-Männer und -Frauen überwiegt. Denn etwa die Onlineangebote der Kirche verzeichnen regen Zulauf.

„Gläubige in Entscheidungen einbinden“

Die Erzdiözese Salzburg will außerdem verstärkt zuhören. In einem synodalen Prozess werden seit Dezember Gläubige und Interessierte befragt. Die Rückmeldungen der Teilnehmer sollen in Entscheidungen einfließen. Die Erzdiözese will auch verstärkt in die Pfarren vor Ort und in Bildung investieren. Zum Beispiel werden Ordensschulen wie die Neue Mittelschule Goldenstein von der Diözese übernommen.

Um den eigenen Haushalt zu entlasten, setzt die Erzdiözese auf Einsparungen beim Baubudget und den Eintritt in den Salzburger Dom.