Innerhalb der kommenden acht Jahre, also bis 2030, werde der Güterverkehr um 30 Prozent ansteigen, das besagen die Prognosen von Wirtschaftsforschern. Dieser Güter werden dann wohl zu einem Großteil mit dem LKW transportiert werden, denn der Bahn-Transport bleibt weiterhin ein Stiefkind. Laut Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll sei es ein schwieriger und zäher Kampf, die Verlagerung auf die Schiene attraktiver zu machen.
„Kein Gewerbegebiet ohne Gleisanschluss genehmigen“
Zum einen gehe es darum, den Bau von Anschlussgleisen zu forcieren. Das passiere in Salzburg bereits durch eine Gleisanschluss-Förderung für Betriebe. Zum anderen dürfe künftig kein Gewerbegebiet mehr ohne Gleisanschluss gewidmet werden, so Schnöll: „Unser Problem ist mit Sicherheit der angrenzende Raum. In Oberösterreich haben wir immer wieder Fälle, wo Gewerbegebiete gewidmet werden, von denen die Schiene weit entfernt ist. Da ist man zwangsläufig auf den LKW angewiesen.“
„Bundesbahnen müssen flexibler sein“
Salzburger Betriebe fordern generell mehr Flexibilität in Sachen Bahn-Logistik, etwa vom führenden Anbieter ÖBB. So arbeitet der Zellstoff-Erzeuger AustroCel in Hallein (Tennengau) – ein Salzburger Vorzeigebetrieb in Sachen Bahn-Gütertransport – mit einem privaten Eisenbahnunternehmen zusammen, eben weil das Angebot dort maßgeschneiderter sei, so Christian Spark, Logistikleiter bei AustroCel.
ÖBB bekunden guten Willen
Bei den ÖBB argumentiert man mit der größten Investitionsoffensive der Geschichte. Bis 2040 wolle man die Leistungen im Güterverkehr verdoppeln. Gelingen soll das mithilfe einer Digitalisierungsoffensive und modernerer Ausstattung, so Bernd Winter, Rail Cargo-Sprecher bei den ÖBB.