Ein Impfpass wird gestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
APA/EXPA/Johann Groder
Cov-Politik

Suche nach Gründen für Impfmüdigkeit

Die Impfbereitschaft der Salzburger Bevölkerung geht laut Fachleuten deutlich zurück. Wer sich bisher noch nicht boostern habe lassen, wolle die Gültigkeit des Grünen Passes bis zum Schluss ausreizen, sagen Ärzte.

Nicht nur bei den Erst- und Zweitimpfungen – auch bei Booster-Impfungen – hätten sich mehr als 60.000 Personen ihren Stich noch nicht geholt, obwohl sie bereits könnten, heißt es vom Land.

Viele 20- bis 50-Jährige verweigern

63.290 Personen könnten sich derzeit in Salzburg schon zum dritten Mal impfen lassen, weil die zweite Impfung mehr als vier Monate zurückliegt. Die meisten verweigern den dritten Stich. Auffallend sei hier der große Anteil der 20- bis 50-Jährigen, sagen Mediziner. Diese Altersgruppe mache zusammen die Hälfte bei allen offenen Auffrischungsimpfungen aus.

Ablaufdatum der Zertifikate als Knackpunkt

Christoph Fürthauer von der Ärztekammer sieht klare Beweggründe für die momentane Impfmüdigkeit: „Es gibt einige, die bereit zu Impfungen sind. In erster Linie sehen wir, dass die Menschen warten, bis ihre Zertifikate ablaufen. Dann wollen sie sich wieder impfen lassen."

Dieser Fall tritt am 1. Februar ein. Dann laufen in Salzburg 30.000 Impfzertifikate ab, weil die Gültigkeit des Grünen Passes von der Politik auf sechs Monate herabgesetzt wurde.

Land wirft Medienmaschine neu an

Das Land Salzburg setzt in den kommenden Wochen verstärkt auf Aufklärungsvideos mit Experten in den sozialen Medien des Web. Überzeugungsarbeit in anderer Form sei nicht geplant. Mit Online-Kampagnen würde man genau die Zielgruppe jener ansprechen, die jünger als 40 sind. Diese hinke bei der Durchimpfungsrate besonders nach, heißt es vom Land.