Lollipop-Test
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Politik

Kindergärten: Debatte über Wirrwarr bei Testpflicht

Stadt- und Gemeindepolitiker in Salzburg kritisieren die aktuelle Teststrategie der Landesregierung in Kindergärten. Derzeit entscheiden die Betreiber, ob Kinder verpflichtend oder freiwillig getestet werden. Vom Land gibt es nur eine Empfehlung. Diese würde in Kindergärten ganz unterschiedlich ausgelegt, sagen Kritiker.

In Stuhlfelden und in Zell am See (beide Pinzgau) gilt zum Beispiel eine Testpflicht. Die Kinder müssen sich dort zwei Mal pro Woche testen lassen. Sonst dürfen sie nicht in den Kindergarten. In der Stadt Salzburg, Mattsee (Flachgau) und Tamsweg (Lungau) setzt man beispielsweise auf Eigenverantwortung der Eltern und empfiehlt die „Lollipop-Tests“.

Auinger fordert klare Vorgaben

In der Landeshauptstadt ist Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) zuständig. Er fordert vom Land eine einheitliche Testregelung: „Es müsste wie in den Schulen eine klare Teststrategie geben.“

Schulen und Kindergärten könne man aber nicht vergleichen, sagt dazu Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS), die für die Kinderbetreuung ressortzuständig ist: „Bei den Kindergärten ist die Organisation eine ganz andere. Wir haben 608 Einrichtungen mit den unterschiedlichsten Rechtsträgern. In den Schulen ist eine einheitliche Regelung möglich, nicht so bei den Kindergärten.“

Landesrätin verweist auf grundlegende Unterschiede

Um mehr Klarheit zu schaffen, will Klambauer diese Woche noch eine Verordnung veröffentlichen. Darin soll genauer stehen, wie Betreiber von Kindergärten die Testempfehlung auslegen können. Eine Testplficht sei nach Rücksprache mit der Landessanitätsdirektion nicht geplant, so die Landesrätin.

Das Land Salzburg hat 180.000 „Lollipop-Tests“ gekauft und dafür 400.000 Euro bezahlt. Diese Antigen-Tests für Kleinkinder zeigen Ergebnisse innerhalb weniger Minuten an. Die ersten 90.000 wurden schon an Kindergärten, Kinderbetreuungseinrichtungen und Tageseltern ausgeliefert. Die zweite Hälfte soll in den kommenden Tagen ausgeliefert werden.