850 Weihnachtspackerl brachte Sepp Viehhauser ins gut 900 Kilometer entfernte Temeswar. Die erste Station der Reise war das Haus des Vereins „Speranta“, dort wurde der größte Teil der Pakete entladen. Der Verein betreut geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche und unterstützt fast 500 bedürftige Familien – auch mit Sachspenden aus dem Ausland.

Eindrücke im Praktikum ließen Salzburger nicht mehr los
Sepp Viehhauser machte dort 2002 ein Praktikum. Temeswar und seine bedürftigen Kinder ließen ihn seither nicht mehr los, seine Transporte zu Weihnachten sind so zu einem Ritual geworden. „Das ist für mich einfach eine Herzensangelegenheit und dann ist für mich Weihnachten.“ „Für uns ist er wie ein Christkind und wir halten mit Salzburg auch Verbindung mit der Lebenshilfe – von dort bekommen wir einen Teil unserer Gehälter. Von unserem Staat wird uns nicht geholfen,“ sagte Cornelia Cojanu, Vorsitzende des Vereins „Speranta“.
Doch jedes Christkind braucht Helfer – und die fand Sepp Viehhauser bereits in ganz Salzburg. „Ich habe mittlerweile so viele Kontakte und Helfer – auch Strickerinnen zum Beispiel. Wir haben so viele Sachen bekommen, dass ich gar nicht mehr wusste, wohin damit“, erzählte Viehhauser. Neben den Weihnachtsgeschenken sind aber auch praktische Dinge wie beispielsweise ein Behindertenfahrrad wichtig. Auch das brachte Sepp Viehhauser aus Salzburg mit.

Weihnachtsgeschenke für die ärmsten der Armen
Ein Tagesheim der Caritas etwas außerhalb von Temeswar war eine weitere Station des Großarlers auf seiner Tour. Dort bekommen üblicherweise die Ärmsten der Armen eine Nachmittagsbetreuung mit Nachhilfe und Verpflegung. „Wir haben diese Kinder ausgewählt, damit sie die Chance haben, die Schule fertig zu machen. Denn die meisten haben nur einen Elternteil oder Eltern, die fast gar nichts oder nur im Taglohn verdienen,“ erklärte Herbert Grün, Geschäftsführer der Caritas Temeswar. Fast gar nichts bedeutet in Temeswar deutlich weniger als 350 Euro pro Monat, deswegen sind die Weihnachtsgeschenke aus Salzburg umso wertvoller.

Im kleinen Dorf Carani endete die Weihnachtstour von Sepp Viehhauser. Aus dem ehemaligen Pfarrhaus wurde vor knapp dreißig Jahren eine Tagesheimstätte für geistig beeinträchtigte Kinder geschaffen. „Hier soll alles wie eine zweite Familie sein. Weil damals – 1993 wurde dieses Haus gegründet – waren die behinderten Kindern versteckt im Haus, weil sich auch ihre Familien geschämt haben,“ erzählte Marius Sabau vom Haus St. Maria in Carani.
Unterstützer für Einrichtungen besonders wichtig
Weil der Staat Rumänien aber nicht einmal ein Zehntel der Kosten trägt, sind Unterstützer wie Sepp Viehhauser hier doppelt wichtig – für ihn ist es mehr als ein Pflichtbesuch. „Weil du hier im Haus so einen Frieden, so eine Herzlichkeít, so eine Liebe findest. Da kommst du herein und es haut dich fast um“, so der Großarler über seine Motivation.
Salzburger hilft Kindern in Temeswar
Die Corona-Pandemie verhindert seit bald zwei Jahren sehr vieles – aber eines verhindert sie nicht: Hilfsbereitschaft. Das zeigt eine aktuelle Geschichte, die in Großarl beginnt, in vielen Teilen Salzburgs spielt und zuletzt im rumänischen Temeswar endet. Der Großarler Sepp Viehhauser hat Spenden gesammelt, um dort bedürftigen Kindern und Jugendlichen zu helfen.