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Coronavirus

Uni Salzburg untersucht Meinungen zur Impfung

Nachdem Österreich als erstes Land die Coronavirus-Impfpflicht einführt, versucht ein Salzburger Psychologe herauszufinden, wie die Bevölkerung über die Impfung denkt. Dazu wurde eine Internetbefragung gestartet. Damit soll auch die Frage beantwortet werden können, wie sich Impfbefürworter und Skeptiker ihre Meinung bilden.

Es scheint, dass sich mit den Befürwortern und den Skeptikern der Coronavirus-Schutzimpfung zwei gesellschaftliche Gruppen gebildet haben, die sich unversöhnlich gegenüber stehen, stellt Lukas Thürmer, Verhaltenspsychologe von der Universität Salzburg fest.

Wie man sich eine Meinung bildet.

Aber es gebe auch viele Gemeinsamkeiten zwischen geimpften und ungeimpften Menschen. „Was unsere Vermutung ist, dass die Prozesse, wie die Leute zu ihrer Meinung kommen und wie sie ihre Meinung verteidigen oder beibehalten, bei Geimpften und Ungeimpften ganz ähnlich sind. Genau das wollen wir herausfinden“, erklärt der Verhaltenspsychologe.

Maßnahmengegner stehen am Residenzplatz, ein zweites Bild zeigt Impfwillige, die vor einem Impfbus warten.
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Menschen, die die Impfung skeptisch sehen, und Menschen, die sich impfen lassen, könnten mehr gemeinsam haben, als es auf den ersten Blick scheint.

Der Forscher will vor allem die Gräben aufbrechen. „Was die Forschung von anderen zeigt ist, dass die Leute meistens mit jenen Leuten reden, die den gleichen Impfstatus und die gleiche Meinung haben“, sagt Lukas Thürmer.

Umfrage anonym im Internet

Die Befragung funktioniert im Internet. Sie dauert nicht lange und lässt viel Platz für persönliche Anmerkungen und Meinungen. 270 Menschen nahmen bislang teil. Der Großteil von ihnen ist geimpft. „Wo allerdings der Knackpunkt ist, dass wir vor allem bei den Ungeimpften noch wenige Rückmeldung haben“, sagt Lukas Thürmer. Er appelliert an Menschen, die der Impfung kritisch gegenüberstehen, an der Umfrage teilzunehmen.

Die Umfrage ist völlig anonym. Einige Teilnehmenden meldeten sich aber persönlich bei Lukas Thürmer, um Anmerkungen direkt an ihn zu richten. „Was ich sehr interessant fand war, dass ich sehr viele kritische Rückmeldungen bekommen habe“, zeigt sich der Verhaltenspsychologe überrascht. Er sei auf die Kritik eingegangen, oft hätte sie sich dann aufgelöst.

Salzburger und US-Daten werden verglichen

Die Salzburger Universität blickt bei dieser Impfbefragung auch in Richtung Nordamerika. Die Forscher vergleichen die Erkenntnisse in Salzburg mit jenen in den USA, wo vor allem in sehr impfkritischen Landstrichen wie Wyoming Menschen befragt werden. Die Erkenntnisse sollen bis Ende Jänner vorliegen.