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Wirtschaft

Touristiker bangen um die Wintersaison

Nachdem die Einreise aus Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark und Norwegen ab dem 25. Dezember verschärft wird, reagiert der Tourismus entsetzt. Einziger Lichtblick für Branchenvertreter: Deutschland erleichtert gleichzeitig die Einreise nach Österreich.

Für Gäste aus vier Ländern reicht künftig kein gewöhnlicher 2G-Nachweis mehr, wenn sie nach Österreich einreisen wollen. Stattdessen müssen sie eine Booster-Impfung plus einen negativen PCR-Test nachweisen. Ohne die Booster-Impfung müssen die Gäste aus Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und Großbritannien in eine zehntägige Pflichtquarantäne. Die heimischen Touristiker rechnen deshalb mit massiven Ausfällen.

Flughafen verlängert Kurzarbeit teils bis März

Allein im Jänner sind in Salzburg 420 Flüge von diesen neuen Regeln betroffen. Zwar rechnet niemand mit einem Komplett-Ausfall. Die finanziellen Einbußen dürften für den Flughafen aber beträchtlich werden – mit Auswirkungen auf die gesamte Belegschaft: „Wir bleiben in der Kurzarbeit. Wir bleiben auch den Jänner, Februar und März vorwiegend in der Kurzarbeit“, sagt der Salzburger Flughafen-Sprecher Alexander Klaus. Außerdem haben inzwischen die ersten Krisensitzungen begonnen um den Flughafen auf einen neuerlichen Charterausfall im Winter vorzubereiten.

„Gäste buchen auf Schweiz-Urlaub um“

Die neuen Reiseregeln sorgen in der gesamten Tourismuswirtschaft für Katastrophenstimmung. Briten und Niederländer machen alleine rund ein Viertel der Salzburger Wintergäste aus. Schon jetzt werden Buchungen bis in den Februar wieder storniert: „Wir haben sowieso schon massive Stornos aus diesen Ländern, aber auch aus Deutschland. Weil es eine große Unsicherheit gibt und, weil bei uns die Maßnahmen so kurzfristig angekündigt werden. Das führt zu Umbuchungen – und zwar in Länder, die das langfristig thematisieren, wie etwa die Schweiz, Südtirol und so weiter“, sagt der Sprecher der Salzburger Hotellerie Georg Imlauer.

Touristiker bangen weiter um die Wintersaison

„Gäste warten lieber ab“

„Ich denke, dass das auch auf andere Gästeschichten überschwappt. Die sagen sich: Ich bleibe lieber zuhause, schauen wir, warten wir ab. Und das ist für uns natürlich eine riesengroße Katastrophe“, sagt Albert Ebner, Spartenobmann für Tourismus in der Wirtschaftskammer Salzburg. Die Auslastung dürfte nach Weihnachten stellenweise auf Werte zwischen zehn und 20 Prozent abstürzen, so die Befürchtung. Eine Besserung der Reisebedingungen erwartet derzeit niemand.

Hoffnungen ruhen auf deutschen Gästen

Einziger Lichtblick ist die erleichterte Einreise aus Deutschland. Österreich steht ab dem 25. Dezember nicht mehr auf der deutschen Liste der CoV-Hochrisikogebiete. Das gab das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag bekannt. Ebner spricht von einer großen Erleichterung, "weil jetzt Familienurlaube für unsere deutschen Gäste wieder einfacher möglich sind“. Bislang mussten Kinder unter zwölf Jahren nach ihrer Rückkehr nach Deutschland in eine fünftägige Quarantäne. „Nun bleibt zu hoffen, dass diese Verbesserung längerfristig anhält und nicht gleich wieder durch eine Omikron-Welle zerstört wird“, so Imlauer.