Österreich plant laut Medienberichten eine Verschärfung der Einreisebestimmungen für Großbritannien, die Niederlande, Dänemark und Norwegen, indem die vier Länder wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante als Virusvariantengebiete eingestuft werden sollen.
Das Gesundheitsministerium bestätigte die Informationen dazu auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA) am Dienstag noch nicht. Stellungnahmen aus Salzburg gibt es dazu noch nicht – für den Wintertourismus in Salzburg und in den anderen Bundesländern würde die Verschärfung das Aus bedeuten, bevor die Saison erst richtig begonnen hat.
15 Prozent der Wintergäste würden wegbrechen
Kommen derartige Einreiseverschärfungen würden rund 15 Prozent der Wintergäste in Salzburg wegfallen, denn zuerst eine Quarantäne abzusitzen, um dann Skiurlaub machen zu können, nehmen vermutlich nur die wenigsten in Kauf. Auch in Deutschland fordern Experten bereits wieder massive Kontaktbeschränkungen.
Salzburgs oberster Touristiker, Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH hält an einer Wintersaison noch fest: „Wir glauben, dass wir gut vorbereitet sind und dass die Infektionszahlen bei uns derzeit beherrschbar sind. Bei den Dynamiken, die rund um uns stattfinden, sind wir definitiv ein Stück weit Passagier. Man weiß nicht, was dann wirklich passiert.“
Einreise nur mit zehntägiger Quarantäne
Die Einreise aus Virusvariantengebieten ist grundsätzlich untersagt. Österreichische Staatsbürger und EU-Bürger sind zur Einreise auch weiterhin berechtigt, müssen aber eine zehntägige Quarantäne einhalten, bei der Einreise einen PCR-Test vorweisen und sich zusätzlich registrieren. Die Verordnung soll laut Insiderinfos am Mittwoch verlautbart werden und ab dem 24. Dezember gelten.
Mückstein verweist auf Beratungen am Mittwoch
Auf den im Raum stehenden Einreisestopp angesprochen, verwies Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) Dienstagnachmittag auf Beratungen der Corona-Krisenkoordination GECKO am Mittwoch. „Das ist eine Möglichkeit, die wir besprechen.“ Zuvor hab es scharfe Kritik an den kolportierten Plänen vom Koalitionspartner ÖVP und von der Seilbahnwirtschaft.
Flughafen: Rund 20 Maschinen am Wochenende geplant
Am Salzburger Flughafen ist man derzeit noch nicht über künftige Stornierungen informiert, hier wartet man eine entsprechende Verordnung erst einmal ab, betont der Sprecher des Salzburg Airport. Für das kommende Wochenende sind jedenfalls erneut mehr als 20 Flugzeuglandungen aus den möglichen Virusvarianten-Gebieten angesetzt.
Genetiker: „Pro Tag werden 15 Fälle importiert“
Zuletzt wurde die Landung zahlreicher Flieger aus Großbritannien kritisiert – am Salzburger Flughafen setzten am vergangenen Wochenende allein 19 Flieger von den britischen Inseln auf. Der Genetiker Ulrich Elling erklärte dazu im „Ö1“-Morgenjournal am Dienstag: „Ich glaube, es sind 26 Flugzeuge allein in Salzburg und Innsbruck gelandet. Wenn da insgesamt etwa 5.000 Personen an Bord sind und die Inzidenz im Moment so ist in England wie sie ist, dann muss man davon ausgehen, dass pro Tag 15 Fälle importiert werden und die dann ja natürlich auch direkt in die Skigebiete und in die Hotels gehen.“
Bisher gelten nur die afrikanischen Länder Angola, Botswana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Südafrika als Virusvariantengebiete. In Südafrika war die Omikron-Variante zum ersten Mal nachgewiesen worden. Mittlerweile gibt es zahlreiche bestätigte Fälle in ganz Europa. Deutschland hatte deshalb bereits am Montag Großbritannien als Virusvariantengebiet eingestuft.
Briten-Flieger: Kommt Einreiseverbot?
Passagiermaschinen aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und Norwegen sollen bald nicht mehr auf dem Salzburger Flughafen landen dürfen. Laut Insidern plant der Bund die vier Länder ab Freitag als CoV-Variantengebiete einzustufen. Dann wären Einreisen grundsätzlich verboten.