Schülerin beim Heimunterricht
APA/Erwin Scheriau
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Coronavirus

Hoffen auf Rückkehr zum Präsenzunterricht

In Schulen gebe es große Unterschiede im Umgang mit Lernpaketen und Heimunterricht, sagen Elternvertreter. Auch Schularbeiten und Tests würden unterschiedlich streng gehandhabt. Die Bildungslandesrätin will so rasch wie möglich zum generellen Präsenzunterricht zurück.

Rund 80 Prozent aller Schüler in Salzburg gehen aktuell ganz normal täglich zu Schule, der Rest bleibt zumindest tageweise zu Hause. Für dieses Fünftel müssen nach dem Erlass des Unterrichtsministeriums auch Lernpakete bereitgestellt werden.

„Kinder teils sich selbst überlassen“

Doch in der Praxis gebe es hier äußerst große Unterschiede – nicht nur zwischen den Schulen, sondern teilweise auch zwischen den Klassen in derselben Schule. Das beobachten Eltern, sagt Sabine Gabath, Landeselternvertreterin für die Pflichtschulen: „Es gibt Lehrer, die wirklich die Lernpakete zusammenstellen und den Kindern Projekte mitgeben. Und es gibt auch Lehrer, die sagen: Hier ist das Buch, arbeite das selber aus mit deinem Kind.“

Schulbildung einiger Kinder leidet stärker

Auch die Kriterien für Benotungen von Tests und Schularbeiten seien nach drei Lockdown-Wochen sehr unterschiedlich, so die Elternsprecherin.

Helmut Schütz ist Landeselternvertreter für Mittlere und Höhere Schulen: „In einigen Schulen funktioniert es wunderbar, an anderen geht es holpriger zu. Die Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft, und unterschiedliche Personen interpretieren die Dinge unterschiedlich.“

Appell an alle Eltern zur Mitarbeit

Probleme gebe es vor allem an Schulen, an denen die Schulgemeinschaft nicht gut ausgeprägt sei, so Schütz: „Wo die Eltern an der Schule eingebunden sind, dann schaffen Lehrer und Direktoren gemeinsam bessere Lösungen. Wir bitten alle Eltern, sich aktiv in diese Prozesse einzubringen. Man kommt gemeinsam zu besseren Lösungen.“

Alle Schulregelungen zum Thema CoV kämen zentral vom Ministerium in Wien. Und das mache vieles in der Praxis noch schwieriger, so Elternvertreterin Gabath: „Wir fordern, dass das auf die Länder delegiert wird. Es soll jeweils die Landesregierung bzw. bei uns die Landesrätin zuständig sein.“

Was sagt die Ressortzuständige?

Salzburgs Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) will deshalb, dass möglichst bald wieder genereller Präsenzunterricht in den Schulen stattfindet: „Weil wir schon auch orten, dass diejenigen, die es besonders dringend brauchen würden, vielleicht nicht in der Schule sind. Oder, dass es unterschiedliche Handhabung gibt, was die Lernpakete anbelangt. Mir ist wichtig, dass jedes Kind und jeder Jugendliche die gleiche Bildungschance hat.“

Präsenzunterricht noch nicht in Sicht

Wann es wieder generellen Präsenzunterricht geben könnte, lässt sich aktuell aber nicht sagen. Die aktuelle Regelung für die Schulen gilt bis 14. Jänner. Wie es danach weitergeht, wird in den Weihnachtsferien entschieden.