Angela Merkel
APA/AFP/Tobias Schwarz
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Kultur

Gratis-Festspielbesuch als Staats-Geschenk

Am Mittwoch wird Angela Merkel als deutsche Bundeskanzlerin Geschichte sein. Nicht aber als Festspiel-Gast in Salzburg. Dafür sorgt ein Abschieds-Geschenk der Republik: Eine lebenslange Dauereinladung zu den Festspielen – auf Kosten der Steuerzahler.

Am 31. August dieses Jahres absolvierte der nunmehrige Ex-Kanzler Sebastian Kurz einen Abschiedsbesuch bei der künftigen deutschen Altkanzlerin Angela Merkel in Berlin. Es ging um ihren Abschied. Die beiden haben sich nie sonderlich gut verstanden. Trotzdem bekommt sie von Kurz ein Abschieds-Geschenk: Eine lebenslange Dauereinladung zu den Salzburger Festspielen.

Die scheidende Kanzlerin kommt schon seit vielen Jahren nach Salzburg um gemeinsam mit ihrem Ehemann Joachim Sauer Opern oder Konzerte zu besuchen. Helga Rabl-Stadler, scheidende Festspiel-Präsidentin dazu: „Angela Merkel hat sich nie bei uns einladen lassen. Ich hätte sie gerne einmal eingeladen aber wie ich gehört habe, hat sie sich auch in Berlin nie einladen lassen. Kultur ist ein Teil ihres Lebens und dafür will sie selbst bezahlen.“

Angela Merkel Festspiele
ORF
Angela Merkel umringt von Fotografen bei den Salzburger Festspielen

Bundeskanzleramt kümmert sich um Kartenwunsch

Viele fragen sich aber nach dem Geschenk des Ex-Kanzlers für Angela Merkel: Was heißt das konkret, eine lebenslange Dauereinladung zu den Salzburger Festspielen? Hier die Anwort aus dem Bundeskanzleramt: „Das Bundeskanzleramt wird dazu jährlich ein Schreiben an die Frau Bundeskanzlerin a.D. senden und sie darin nach ihren Wünschen in Bezug auf mögliche Festspiel-Vorstellungen für sie und ihren Mann fragen. Im Weiteren wird sich das Bundeskanzleramt um die Buchung von Karten für die von Frau Merkel ausgewählten Vorstellungen (in Zusammenarbeit mit den Festspielen) kümmern.“

Prominenz gern gesehen

„Selbstverständlich nutzt es den Festspielen wenn sehr besondere Menschen zu uns kommmen“, sagt Rabl-Stadler auf die Frage, inwiefern prominente Gäste den Festspielen nützen würden und sie ergänzt: „Ob das nun Ferdinand von Schirach ist der sich den Jedermann wegen Lars Eidinger ansieht, ob das die deutsche Bundeskanzlerin ist oder ob das der wunderbare und ewig junge Thomas Gottschalk ist. Wir freuen uns wenn sie da sind – das ist wunderbar. Wenn die deutsche Bundeskanzlerin jedes Jahr zu den Festspielen fährt, dann denken sich manche, da muss doch was dran sein.“ Am Donnerstag wird jedenfalls das Festspiel-Programm für kommendes Jahr präsentiert. Auch Angela Merkel wird also eines zugeschickt bekommen um auszuwählen.

Angela Merkel bleibt Festspielgast

Am Mittwoch wird Angela Merkel als deutsche Bundeskanzlerin Geschichte sein. Nicht aber als Festspiel-Gast in Salzburg. Dafür sorgt ein Abschieds-Geschenk der Republik: Eine lebenslange Dauereinladung zu den Festspielen – auf Kosten der Steuerzahler.