Betten in leerem Hotelzimmer
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Wirtschaft

Hoteliers befürchten längeren Lockdown

Während der österreichweite Lockdown für Geimpfte voraussichtlich bis 12. Dezember dauert, rechnen Salzburgs Hoteliers nicht damit, ihre Betriebe danach schon aufsperren zu können – sondern frühestens am 17. Dezember. So lange dauert auch der Lockdown in Oberösterreich.

In der Tourismusgemeinde Obertauern liegen schon mehr als 80 Zentimeter Schnee. Wintersportfans haben davon aber nichts. Und sie werden auch noch länger nichts davon haben. Das meint auch Walter Veit – der Hotelier aus Obertauern und Vizepräsident der Österreichischen Hotelier-Vereinigung geht nicht davon aus, dass die Beherbergungsbetriebe im Bundesland Salzburg am 13. Dezember aufsperren dürfen. Veit vermutet, dass es einen Parallel-Lauf mit Oberösterreich geben wird: „Nachdem die Zahlen noch schlechter als in Oberösterreich waren, rechnen wir nicht mit einem Aufsperren am 13. Dezember. Wir hoffen aber auf einen Gleichklang mit Oberösterreich. Sprich, dass wir am 17. Dezember die Hotellerie wieder aufsperren dürfen“, so Veit.

Haslauer legt sich noch nicht fest

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer hat von vornherein angekündigt, dass sein Land bis 17. Dezember im Lockdown bleiben wird. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat hingegen offen gelassen. Auch Haslauers Sprecher Christian Pucher bleibt am Montag bei der Frage nach dem Lockdown-Ende vage: „Diesbezüglich sind wir täglich im engen Austausch mit Medizinern und Virologen um einen Pfad für eine mögliche Öffnung zu definieren. Insofern wird es dazu nächste Woche sicher mehr Klarheit geben.“

Nächste Woche soll also entschieden werden, wann der Lockdown in Salzburg endet. Aus der Sicht Branchenvertreter Walter Veit müssen die Hotels nicht nur in Salzburg, sondern österreichweit jedenfalls vor Weihnachten geöffnet werden.

Veit kündigt Proteste an, sollte Handel vor Hotellerie öffnen dürfen

Keinesfalls werde man akzeptieren, dass der Handel früher öffnen darf als die Hotels. Das wird hinter den Kulissen schon ja seit Tagen kolportiert. Veit sagt dazu: „Das ist absolut inakzeptabel für unsere Branche. Wir sind immer später dran gewesen und wir wissen nicht warum. Bei uns sind die Zahlen immer niedrig gewesen, wir haben alles eingehalten. Wenn das jetzt wieder so kommt, werden wir wirklich protestierend auf die Straße gehen. So hat man die Hotellerie noch nicht gesehen.“

Veit fordert Öffnung nach Schweizer Vorbild

Vorstellbar ist aus der Sicht des Vize-Chefs der Hotelier-Vereinigung aber, dass die Gastronomie vorerst geschlossen bleibt, falls das aus gesundheitspolitischen Gründen nötig sei. Vorbild sei dabei die Schweiz: „Die Schweiz hat uns vorigen Winter gezeigt, dass es wunderbar funktioniert hat: Hotellerie offen, Gastronomie zu. Der erste Schritt muss sein die Hotellerie aufzusperren. Da gibt es genug Maßnahmen, da wird alles streng überprüft. So wie es die AGES-Studie belegt hat: Nur ein Prozent der Infektionen passieren in der Hotellerie“, so Veit. Erst in einem zweiten Schritt sollte dann die Gastronomie geöffnet werden. Von einer längeren Schließung der Gastro-Branche wäre Veit übrigens auch selbst betroffen. Er betreibt in Obertauern nicht nur ein Hotel, sondern auch eine Skihütte.