Eine Schulklasse des BORG Schoren Dornbirn im Englischunterricht
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Bildung

Erleichterungen für Fernunterricht gefordert

ÖVP-Landesrätin Daniela Gutschi will bei Bildungsminister Heinz Faßmann Erleicherungen beim Heimunterricht erreichen. Bei zwei bis drei Corona-Infektionen pro Klasse sollen alle Kinder und Jugendlichen unbürokratisch in den Fernunterricht geschickt werden dürfen, ohne Genehmigung des Ministeriums.

Rund 60 Prozent aller Schüler in Salzburg sind am Montag in den Präsenzunterricht gekommen. Laut dem Bildungsministerium können Kinder und Jugendliche in die Schule gehen, müssen aber nicht. Die Regelung wird unterschiedlich angenommen: Für einige Direktorinnen und Direktoren sei es nachvollziehbar, man habe sich auch gut mit den Eltern abgesprochen. Andere kritisieren die Regelung und sprechen Montag von Chaos: „Da wurden voreilige Beschlüsse getroffen, überstürzte Pressekonferenzen gemacht und am Ende kennt sich keiner mehr aus. So geht es allen: Schülern, Lehrern und wahrscheinlich auch einigen Politikern“, sagt Stijn Maas, AHS-Landesschulsprecher.

Klare Ansage gefordert

Die Kritiker fordern eine klare Ansage der Bundesregierung: Entweder Distance Learning oder Präsenzunterricht. Selbst entscheiden dürfen die Direktoren das nicht, sagt Daniela Gutschi, Bildungslandesrätin von der ÖVP: „Die Schulen können nicht eine komplette Schule in das Distance Learning schicken. Das ist Aufgabe der Behörde.“

Das war der erste Schultag im neuerlichen Lockdown

Ausnahmen für Schulen mit vielen Coronafällen

Davon ausgenommen seien nur Schulen, in denen es viele Coronafälle gibt, wie zum Beispiel im Gymnasium Hallein (Tennengau). Dort sind alle Schüler im Fernunterricht, so Gutschi: „Dort gibt es ein sehr hohes Infektionsgeschehen und hier hat man eben den Weg gewählt, möglichst viele Schülerinnen und Schüler in das Distance Learning zu schicken.“

Gespräche über neue Regelung am Dienstag

Künftig solle es die Möglichkeit geben, alle Kinder und Jugendlichen bei zwei bis drei Corona-Infektionen pro Klasse unbürokratisch in den Fernunterricht zu schicken – ohne Genehmigung des Ministeriums. Schüler, die Betreuung brauchen, würden aber trotzdem betreut. Für Eltern sei eine Sonderfreistellung zur Betreuung ihrer Kinder geplant und Firmen würden die Entgeltfortzahlung ihrer Mitarbeiter ersetzt bekommen, kündigt Gutschi an. Am Dienstag wird es dazu Gespräche mit Lehrervertretern geben.

Sollte es zu keiner akzeptablen Lösung für alle Beteiligten kommen, hält sich die Gewerkschaft der Pflichtschullehrer jedenfalls die Möglichkeit offen in einen Streik zu treten.