In Rußbach (Pongau) geht der politische Kampf von Einheimischen gegen ein Projekt mit neuen Ferienwohnungen und Chalets weiter. In der Gemeinde sind insgesamt 37 Wohneinheiten seit Jahren geplant. Kritiker befürchten weitere – an sich verbotene bzw. rechtlich getarnte – Zweitwohnsitze.
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Weiter heftiger Streit um Chalet-Dorf

In Rußbach (Tennengau) geht der politische Kampf von Einheimischen gegen ein Projekt mit neuen Ferienwohnungen und Chalets weiter. In der Gemeinde sind insgesamt 37 Wohneinheiten seit Jahren geplant. Kritiker befürchten weitere – an sich verbotene bzw. rechtlich getarnte – Zweitwohnsitze.

Investoren aus dem Ausland dürfen in einer solchen Ferienanlage zwar Appartements kaufen, aber sie dürfen dort nicht mehr selbst Urlaub machen. Das schreibt das neue Raumordnungsgesetz vor. Nach diesen Vorschriften werde auch in Rußbach vorgegangen, heißt es von der Gemeinde. Die Verträge würden gerade vorbereitet.

Heftige Kritik von Anrainern

Experten raten der Gemeinde, das Projekt genau zu prüfen. Die Frage sei, ob es dem Ort insgesamt etwas bringe. Seit Jahren wehren sich die Anrainer gegen die Verbauung des freien Hanges beim Zentrum. Barbara Ortner sagt, in den Städten schaue man verzweifelt, wo man wieder grüne Flecken machen könnte: „Und wir betonieren sie hier bei uns zu.“

In Rußbach (Pongau) geht der politische Kampf von Einheimischen gegen ein Projekt mit neuen Ferienwohnungen und Chalets weiter. In der Gemeinde sind insgesamt 37 Wohneinheiten seit Jahren geplant. Kritiker befürchten weitere – an sich verbotene bzw. rechtlich getarnte – Zweitwohnsitze.
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Dieser Hang beim Ortszentrum soll bzw. könnte nun verbaut werden

Bürgermeister ist ein Fan: „Arbeitsplätze sichern“

Die Zahl der Gästebetten ist in Rußbach seit Jahren rückläufig und liegt nun bei rund 650. Mit der neuen Feriensiedlung würden 200 neue Betten dazukommen, sagt Bürgermeister Karl Huemer (ÖVP): „Die Gemeinde braucht sehr sehr dringend. Hier gilt es, die Arbeitsplätze des Skigebietes Dachstein-West abzusichern. Wenn wir dann mehr Dauergäste haben, dann sind wir noch so von Tagesgästen abhängig.“

Die Anrainer wehren sich auch gegen mutmaßlich illegale Zweitwohnsitze. Der Bürgermeister entgegnet, es sei hier eine Feriensiedlung geplant, in der die Eigentümer selbst gar nicht Urlaub machen dürften. Dadurch würden Zweitwohnsitze verhindert. Die rechtliche Prüfung, ob das Projekt umsetzbar ist, läuft noch.