Zuschauer in Kinosaal beim Bergfilmfestival Salzburg
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Kultur

Bergfilmfestival: Abschluss mit 50-Prozent-Belegung

Das Bergfilmfestival im Salzburg Filmkulturzentrum Das Kino geht programmgemäß zu Ende – aber nur mit 50 Prozent Zuschauer-Belegung. Das gaben die Veranstalter angesichts der Infektionszahlen und der Lockdown-Ankündigung am Donnerstag bekannt.

„Wir haben uns zu Ihrer Sicherheit dazu entschieden, ab 18. November nur 50 Prozent der Sitzplätze zu belegen“, schreiben die Veranstalter auf der Homepage des Festivals.

Heuer Frauenschwerpunkt

Das Bergfilmfestival ist ja seit Jahren ein Treffpunkt der alpinen Szene rund um Salzburg. Bergfilme aus der ganzen Welt werden gezeigt, Live-Vorträge von Kletterinnen, dazu literarische Lesungen und Diskussionen. Heuer gibt es erstmals einen Frauenschwerpunkt. Bis vor wenigen Jahren waren Frauen in Berg- oder Abendteuerfilmen ja eher die Ausnahme. Die Zeiten ändern sich ab – und das wird auch auf der Leinwand sichtbar.

Kletterin frei hängend am Seil
Bergfilmfestival Salzburg
Frauen im Bergsport stehen heuer im Mittelpunkt des Bergfilmfestivals

„Der klassische Bergfilm ist eine Horde wilder Männer, die einen eisigen Gipfel erstürmen“, sagt Festivalleiter Martin Hasenöhrl. „Das hat’s jetzt viele Jahre gegeben. Ein neuer Bergfilm wäre jetzt vielleicht: junge Damen, die mit großer Freude auf der ganzen Welt klettern.“ Der erste rein von Frauen produzierte Kletterfilm „Pretty Strong“ aus den USA begleitet die derzeit weltbesten Kletterinnen bei ihren Touren.

Abenteuerreeise durch Kirgistan

Auch ein Salzburger Frauen-Trio feiert Leinwand Premiere. Im Film „Skirgistan“ ist die Abenteuerreise dreier Freundinnen quer durch das zentralasiatische Land zu sehen. Eine von ihnen ist die Sportwissenschafterin Evelyn Gumpinger aus Strobl (Flachgau): „Bei uns ist es so: Das, was wir machen, machen wir sowieso. Und wir haben uns gedacht: Wieso zeigen wir das nicht einfach einmal? Gerade diese östlichen Länder haben so tolle Sachen zu bieten: die Kultur, die Leute, die Berge. Für uns ist das natürlich das erste Mal – aber es gibt immer ein erstes Mal.“

Frauenschwerpunkt beim Bergfilmfestival

Mit Spannung erwartet wurde auch die Österreich-Premiere von „Three Peaks & In Between“: 2.000 Kilometer von Wien nach Nizza auf dem Fahrrad. Die Radsport-Athletin Jana Kesenheimer konkurrierte bei diesem Rennen als eine von fünf Frauen gegen 120 Männer: „Ich war umso mehr angefixt, mich auf diesen Film einzulassen, weil ich dachte: Es ist mega-wichtig, sichtbar zu sein als Frau im Radsport, zu zeigen, dass es nicht nur um krasses Leiden geht, dass es gar nicht so heroisch ist, sondern dass es ein Mensch kann – egal, welches Geschlecht“, sagte Kesenheimer. Die 26-Jährige kam als schnellste Frau und Gesamtfünfte ins Ziel.