Am Salzburger Flughafen ist Frankfurt-Salzburg die meistgenutzte Fluglinie. Mehr als 200.000 Menschen fliegen jährlich in beide Richtungen. Dabei gäbe es eine Bahnverbindung, schildert Greenpeace-Österreich-Sprecher Herwig Schuster: „Der Zug dauert hier etwas mehr als 5 Stunden. Das heißt das ist hier eine sehr sehr gute Zugverbindung." Das sei ungefähr die Zeit wie lange Menschen vom Stadtzentrum Salzburg in das Stadtzentrum Frankfurt brauchen. " Also aus unserer Sicht gibt es hier keinen Grund nicht auf den Zug umzusteigen“, so Schuster.
Eine aktuelle Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt: 80 Prozent der österreichischen Kurzstreckenflüge in Europa könnten mit der Bahn ersetzt werden. Der Ersatz aller Top-250-Kurzstreckenflüge bringe jährlich eine Co2-Einsparung von rund 23,5 Millionen Tonnen, heißt es von Greenpeace und dies entspreche den jährlichen Co2-Emissionen von ganz Kroatien.
Ganz unterschiedliche Steuern bei Bahn und Flug
Oft seien die Kosten ausschlaggebend. In Europa seien die meisten Flüge günstiger als die Reise mit der Bahn. Schuster sagt zu den Hintergründen: „Das liegt zum Beispiel am Steuersystem in Europa. Es gibt keine Kerosinsteuer – die Bahn muss hier volle Steuern zahlen, auf Flugtickets gibt es keine Umsatzsteuer, auf die Bahn gibt es eine Umsatzsteuer“, so Schuster.
Hier sei jetzt die Politik gefordert, eine Kostenwahrheit herzustellen, so der Greenpeace-Österreich-Sprecher, damit in Zukunft die Bahn gleich viel kostet wie der Flieger.
Auf Basis der verfügbaren hervorragenden Bahnverbindungen in Österreich forderte Greenpeace rasch ein Verbot aller Inlandsflüge sowie der Flugverbindungen von Wien nach Prag, Budapest und München aufgrund der schnellen Tagzüge. Darüber hinaus fordert Greenpeace die Einstellung von Verbindungen mit sehr guten Nachtzugverbindungen, darunter Wien nach Warschau, Berlin, Düsseldorf, Zürich, Venedig, Hamburg und Frankfurt. Flüge nach Frankfurt sollten auch ab Linz und Salzburg der Vergangenheit angehören.
Mehr dazu in: Greenpeace: Gros der Kurzstreckenflüge durch Bahn ersetzbar (news.ORF.at; 27.10.2021).