Symbolbild zum Thema häusliche Gewalt
APA/dpa/Maurizio Gambarini
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Chronik

Durchschnittlich zwei Wegweisungen täglich

Die Polizei spricht in Salzburg jeden Tag im Durchschnitt zwei Betretungs- und Annäherungsverbote aus. Der Grund dafür ist meistens Gewalt in der Familie. In den letzten 50 Tagen sind zirka 100 Menschen weggewiesen worden.

Wegweisung bedeutet, die Täter dürfen sich dem Zuhause des Opfers für zwei Wochen nicht nähern. Seit 1. September müssen sich die Weggewiesenen außerdem verpflichtend beraten lassen. Diese Beratungsgespräche übernehmen das Männerbüro und der Verein Jugend am Werk.

Beratung durch das Männerbüro

Seit Anfang September haben sie über 100 Menschen beraten, gegen die ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen wurde. Zu 90 Prozent sind es Männer. Die Beraterinnen und Berater schätzen zunächst ab, wie gefährlich die Weggewiesenen noch sind.

Danach geht es darum, sie zum Umdenken zu bringen, sagt der Leiter des Männerbüros Martin Rachlinger: „Es wird natürlich auf die Tat eingegangen. Wir konfrontieren den Gefährder mit seiner Tat und schauen, dass er Verantwortung übernimmt und sich mit seinem Verhalten und seinen Handlungen auseinandersetzt. So, dass er danach auch eine alternative Verhaltensweise zur Gewalt entwickeln kann.“

Die Weggewiesenen müssen mindestens sechs Beratungsstunden in Anspruch nehmen. Weigert sich ein Gefährder, dann wird er von der Polizei zu den Beratungsgesprächen gebracht. Laut Martin Rachlinger war das bisher noch nicht der Fall.

Wegweisungen und Täterarbeit