Matthias Walkner fährt mit Rallye Motorrad über eine Düne in der Wüste, im Hintergrund ein Hubschrauber
APA/AFP/Franck Fife
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Sport

Walkner zum zweiten Mal Rallye-Weltmeister

Der Tennengauer Motocross-Hochleistungssportler Matthias Walkner ist Mittwoch in Marokko zum zweiten Mal Rallye-Weltmeister geworden. Auf der 334 Kilometer langen Strecke reichte der zweite Tagesrang, um sich den Weltmeistertitel schon vorzeitig zu sichern.

Walkner musste sich auf der Schluss-Etappe am Mittwoch nur dem Chilenen Pablo Quintanilla geschlagen geben. In der Rallye-WM („Cross Country“) ist er trotzdem nicht mehr einzuholen und sicherte sich vor dem Saisonfinale Anfang November in Abu Dhabi nach 2015 den zweiten Weltmeistertitel in dieser Klasse.

„Sehr cool nach den zachen Jahren“

„Ich bin megafroh, dass ich die Marokko-Rallye gesund überstanden habe und bin jetzt auch Weltmeister. Nach den zachen ein bis zwei Jahren ist das sehr cool. Die Marschrichtung für die Dakar im Jänner stimmt derzeit definitiv“, freut sich der Kuchler Motorradfahrer.

Walkner startete Mittwoch mit 37 Sekunden Vorsprung auf Quintanilla, musste sich diesem dann aber doch noch geschlagen geben. Dritter wurde Daniel Sanders (Australien).

„Ich hatte einige Schrecksekunden und bin knapp an einem Sturz vorbeigeschrammt“, sagte Walkner über den letztlich so erfolgreichen Tag:

„Daraufhin habe ich für mich entschieden, etwas Tempo rauszunehmen. Da ich definitiv mehr zu verlieren als zu gewinnen hatte, wollte ich nichts mehr riskieren. Ich bin Weltmeister! Nach den letzten zwei wirklich schwierigen Jahren, in denen das Glück auch nicht unbedingt auf meiner Seite war, jetzt so zurückzukommen ist natürlich unbeschreiblich.“

Etappe auf 166 Kilometer verkürzt

Walkner war als Führender in die letzte, am Vorabend auf 166 Kilometer verkürzte Etappe gegangen. Der 35-Jährige ging wegen des absehbaren Erfolgs nicht das höchste Risiko ein. Tagesrang acht reicht ihm, um „Kronprinz“ der Rallye und „König“ der WM zu werden. Der Dakar-Gesamtsieger 2018 hatte beim heurigen WM-Auftakt in Kasachstan ebenso Rang zwei belegt, bei der Silk Way Rallye hat er dann triumphiert. Marokko – mit einem Teilnehmerfeld wie bei der Dakar – war die dritte Station.

Loblied aufs eigene KTM-Team

„Das Team hat einen verdammt guten Job gemachts. Und wir haben alle gemeinsam stetig in eine gute Richtung gearbeitet“, sagte Walkner über seinen Rennstall bei KTM: „Die Richtung stimmt auch für die Rallye Dakar. Es gibt noch viel zu tun und zu analysieren. Aber zuerst genießen wir diesen Erfolg“.

Glücklich ist auch sein Berater Heinz Kinigadner: „Bei den vergangenen Rennen der Rallye Dakar hatte er immer wieder viel Pech und das hat ihn schon etwas aus dem Konzept geworfen.“ Der WM-Titel gebe Motivation, die es bis zur Dakar zu wahren gelte.

Für KTM-Manager Jordi Viladoms war die Konstanz Walkners entscheidend: „Matthias hatte eine sehr starke und konstante Saison und verdient sich diesen Titel absolut. Er hat auf all den Rennen und Etappen kaum größere Fehler gemacht und auch hier in Marokko hat er dies mit dem zweiten Platz bestätigt. In den Schlüsselpassagen hat er meist die richtigen Entscheidungen getroffen.“