Autos fahren auf der Strecke des Fahrtechnikzentrums in Saalbach.
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Verkehr

Kampf gegen Raser: Polizei trainiert mit 300-PS-Autos

Im Fahrtechnikzentrum Saalfelden (Pinzgau) hat die Polizei am Dienstag mit ihren neuen PS-starken Autos trainiert. In ganz Österreich wurden 37 Fahrzeuge für die Bekämpfung der Raserszene angeschafft. Sie sind geleast, denn der Kaufpreis würde 1,5 Millionen Euro betragen.

Die neuen Zivilfahrzeuge der Polizei haben rund 300 PS. Im Fahrtechnikzentrum Saalfelden trainierten die Beamten, wie sich diese starken Autos auf der Straße fahren. Ziel des Seminars war es, dass die Polizisten die Autos artgerecht verwenden können, erklärte der wiener Polizist Christian Rosner: „Die Zeiten sind vorbei, wo man sich ins Auto hineinsetzt und einfach nur fährt. Man sollte mit der Technik umgehen können und wissen, welche Technik ich zur Verfügung habe.“

Mit 300 PS will Polizei mit den Rasern mithalten

Die neuen Zivilfahrzeuge werden vor allem rund um die Raserszene eingesetzt. Grundsätzlich erhalten alle Polizeibeamten ein Fahrtechniktraining in ihrer Ausbildung. Jene Polizisten, die die PS-starken Autos im Dienst fahren, werden nochmal speziell für diese Aufgabe geschult.

Schnelles, aber sicheres Fahren

Im Durchschnitt sind die Autos, die auf der Strecke im Fahrtechnikzentrum in Saalfelden fahren, zwischen 100 und 150 PS stark, die neuen Zivilfahrzeuge haben zwei- bis dreimal so viele PS. Am Dienstag fand ein Training statt, an dem Fahrtechnikinstruktoren der Bundesländer teilnahmen. Sie sollen ihr Wissen dann an ihre Kollegen in Schulungen weitergeben, erklärte Peter Bachmann von der steirischen Polizei: „Die Systeme sind anders. Es ist schon eine Herausforderung und das muss man auch trainieren. Das wollen wir den Teilnehmern und Kollegen näher bringen, dass sie sicher durch den Dienst und am Abend gesund nach Hause kommen.“

Autos fahren auf der Strecke des Fahrtechnikzentrums in Saalbach.
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Die Teilnehmer werden geschult, um möglichst sicher mit den PS-starken Autos unterwegs sind.

Physikalische Grenzen bremsen Polizei

Obwohl das Fahren mit hoher Geschwindigkeit trainiert wurde, lag der Hauptfokus auf der sicheren Beherrschung der Fahrzeuge und das Kennenlernen möglicher Grenzen, betonte Harald Fraiss, er ist Bundesfahrtechnikinstruktor im Innenministerium. „Die Teilnehmer sollen diese Gefahrenmomente mit den PS-starken Fahrzeugen kennenlernen. Auch da gibt es physikalische Grenzen. Es geht darum, wie das Fahrzeug reagiert, dass man darauf als Lenker reagieren kann“, so Fraiss.

Autos fahren auf der Strecke des Fahrtechnikzentrums in Saalbach.
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Die Polizisten trainierten zum Beispiel, wie schnell sie mit den Fahrzeugen eine Kurve fahren können.

Je schneller die Lenker fahren, umso schneller müssen sie reagieren. Deswegen mussten die Teilnehmer den ganzen Tag konzentriert sein, sagte Roland Frisch, Fahrtechniktrainer beim ÖAMTC: „Wir fahren auf dem höchsten Level, da kann man es nicht leisten abgelenkt oder unkonzentriert zu sein. Da gibt es keinen Radio oder kein Handy. Für solche Dinge ist keine Zeit, wenn man die Autos in diesem Bereich bewegt.“

Mehrere der PS-starken Zivilfahrzeuge werden zukünftig auch in Salzburg eingesetzt.