Die Tschickweiber waren mutige und fleißige Frauen, die in Zeiten von bedrückender Armut in der Halleiner Zigarrenfabrik arbeiteten. Bis 1939 schufteten sie dort unter zum Teil unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Aber die Fabriksarbeiterinnen verdienten in der Tabakindustrie mehr als Männer in der Halleiner Zellulosefabrik. Bekannt waren die Frauen dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen, für ihren Zusammenhalt und ihr Selbstbewusstsein.

Neuinszenierung auf der Pernerinsel zu sehen
Es ist also ein Stück Halleiner Geschichte, das auf der Pernerinsel in Hallein zu sehen ist. Im Zentrum steht aber nicht nur die Arbeit und der Protest der Frauen, das Stück widmet sich auch den Einzelschicksalen der Protagonistinnen, der Armut der Zeit und blickt auch zurück auf die schwierige Kindheit jener Frauen, die zu so etwas wie frühen Kämpferinnen für Emanzipation wurden.
Für Regisseurin und Autorin, Christa Hassfurther hat das Stück eine scheinbar zeitlose Brisanz: „Ich glaube, das wichtigste ist, die Solidarität, Zusammenhalt, um eine Gesellschaft nicht auseinanderklaffen zu lassen, das ist genau der Punkt, an dem wir wieder lernen müssen.“

1995 ist es dem Theater Theater bodi end sole gelungen, die zum Teil vergessene und verdrängte Geschichte der Stadt wieder wachzurufen. Zwanzig Jahre später wird das Stück wieder auf die Bühne gebracht. „Die Themen, die hier angesprochen werden, sind genauso brennend heiß unter den Nägeln, wie vor 20, 50 oder 70 Jahren“, so die Regisseurin.