Türschild bei der Landesgeschäftsstelle der FPÖ in Salzburg
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Politik

Scharfe Kritik an jungem FPÖ-Funktionär

Wieder gibt es massive Proteste gegen einen Salzburger FPÖ-Funktionär. Nach dem Angriff von vermummten Extremisten am Donnerstag auf das Pastoralamt in Linz (Oberösterreich) hat der Salzburger ein Foto des Angriffs in sozialen Medien geteilt, ebenso wie das Schreiben, in dem die Rechtsextremen ihre Motive nennen.

Vermummte Rechtsextreme haben am Donnerstag das Pastoralamt in Linz gestürmt, weil sie kein Mahnmal für ertrunkene Flüchtlinge wollen. Sie bezeichnen sich selbst als patriotische Aktivisten – dass der Salzburger FPÖ-Funktionär ihre Motive in den sozialen Medien teilt und damit unterstützt, führt bei den Salzburger Parteien zu massivem Protest. Als Vertreter des Ringes freiheitlicher Jugend sitzt der Funktionär im Landesjugendbeirat. Er war bereits mehrfach wegen seiner Nähe zum Rechtsextremismus aufgefallen.

Jugend-Landesrätin kündigt scharfe Reaktion an

Rechte Taten würden nicht toleriert, sagt Jugendlandesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Es wird von allen einhellig verurteilt. Ich lasse derzeit prüfen, ob es rechtlich möglich ist, dass der junge Mann aus dem Landesjugendbeirat entfernt wird.“

FPÖ-Chefin sieht kein Problem

FPÖ-Landesparteichefin Marlene Svazek sagt zur Kritik an ihrem umstrittenen Parteifunktionär: „Er hat den Inhalt beziehungsweise die Erklärung für diese Aktion geteilt und da sehe ich nichts Problematisches, nur weil es vielleicht nicht der Meinung von ÖVP und Grünen entspricht.“

Grüne: „Funktionär im Landesjugendrat untragbar“

Im Salzburger Landesjugendbeirat sei der Funktionär untragbar, argumentiert der grüne Jugendsprecher Simon Heilig-Hofbauer. Landesrätin Klambauer will die Entscheidung am kommenden Montag treffen.

Auch aus der Salzburger ÖVP kommt Kritik an dem FPÖ-Jungfunktionär: „Hier wurde eine Grenze überschritten, Salzburg toleriert keine rechtsextremen und antiklerikalen Umtriebe“, sagte Jugendsprecherin Martina Jöbstl.