Plakat für „Osterfestspiele 2021 zu Allerheiligen“
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Kultur

Zusätzliche Förderung für Osterfestspiele

Erstmals finden die Osterfestspiele heuer zu Allerheiligen statt, allerdings reduziert. Im Vorjahr und auch in diesem Jahr musste das Festival zu Ostern coronavirusbedingt abgesagt werden. Für die Herbstveranstaltung ist jetzt um weitere Unterstützung angesucht worden.

600.000 Euro haben die Osterfestspiele gedrittelt von Stadt, Land und Tourismusförderungsfonds heuer bereits bekommen. Jetzt wollen sie weitere 400.000 Euro Förderung für das Herbst-Festival. Für die Stadt sind das gut 100.000 Euro, darüber wurde im Kulturausschuss der Landeshauptstadt abgestimmt. Die Sonderförderung ging gegen die Stimmen von Bürgerliste und FPÖ durch. Mit der Unterstützung, die nun von allen Fördergebern genehmigt wurde, sollen so über Allerheiligen vier Tage lang verkürzte Festspiele mit vier Konzerten unter Dirigent Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden mitermöglicht werden.

„Teil der Kulturlandschaft“

Der Kultursprecher der SPÖ, Sebastian Lankes, stimmte für die finanzielle Zusatzförderung, weil sich die Stadt Salzburg und die Kulturlandschaft durch ein sehr vielfältiges Spektrum auszeichnen würden und dazu gehörten die Osterfestspiele einfach dazu. Für Kulturausschuss-Vorsitzende Karoline Tanzer von der ÖVP seien die Osterfestspiele ein wichtiger Beitrag im Kulturland Salzburg und hätten letztlich eine hohe Eigenwirtschaftlichkeit.

Bürgerliste: „Keine Förderung für elitäres Festival“

Die Bürgerliste bleibt bei ihrer Ablehnung: Es gibt Tickets in einem sehr hohen Preissegment, das heißt es ist schon ein sehr elitäres Festival. Eigentlich finanzieren sich die Osterfestspiele zum größten Teil selbst und bekommen von der öffentlichen Hand Garantien, das im Notfall die öffentliche Hand einspringt.“ Jetzt würden die Osterfestspiele aber den Spieß umdrehen, denn jetzt ginge es nicht mehr um Garantien, sondern um Vorabförderungen. Und diese seien für ein elitären Konzept, dass eigentlich dafür steht sich selbst zu finanzieren, abzulehnen, so Grüner-Musil.

Intendant Bachler froh über Neuauflage

Die Osterfestspiele mit ihrem Sitz in der Getreidegasse, einst als privates Festival von Herbert von Karajan gegründet, gehören mittlerweile zu fast zwei Drittel der öffentlichen Hand. Die Verschiebung auf den Herbst war eine Idee vom künstlerischen Leiter Christian Thielemann und von Intendant Nikolaus Bachler: „Da wir im Frühjahr absagen mussten, wollten wir nicht völlig für unser Publikum verschwinden – daher die Idee des Herbstfestivals. Unsere Bitte an die Politik war es, dass wir das Geld, welches wir im vergangenen Jahr nicht verbraucht hatten, auf den Herbst übertragen zu dürfen.“
Es sei außerdem eine Verlustabdeckung, die nur dann schlagend werde, wenn es tatsächlich Verluste gäbe, also primär eine Sicherheitsmaßnahme, so Bachler.

Schon mehr als die Hälfte der Karten verkauft

Was den Kartenverkauf betrifft, da ist noch alles zu haben. Mehr als die Hälfte sei aber bereits verkauft, vor allem an das Stammpublikum. Allerdings gebe es, wie bei Kulturveranstaltungen in ganz Europa, die Herausforderung, dass die Menschen sich sehr kurzfristig entscheiden, so Bachler. Ob die Osterfestspiele nächstes Jahr dann tatsächlich zu Ostern über die Bühne gehen können, bleibt wie vieles Anderes auch offen.