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Wirtschaft

Große Nachfrage, kaum Nachschub auf Automärkten

Wer sich ein neues Auto kaufen will, braucht mittlerweile viel Geduld. Bis zu ein Jahr müssen Kunden auf neue Fahrzeuge warten. Noch dazu werden die gewohnten Rabatte gekürzt. Und auch bei gebrauchten Autos werde es langsam eng, heißt es im Handel.

Auto Frey in der Salzburger Alpenstraße gehört zu den größeren Händlern im Lande. Man vertreibt neben BMW auch Mini. Derzeit hat man genau noch einen einzigen Neuwagen im Haus. Nebenan bei BMW ist es kaum anders. Käufer müssen sich gedulden, sagt Geschäftsführer Wolfgang Kendlbacher: „Früher waren es vier bis acht Wochen Lieferzeit, nun sind es vier bis acht Monate. Bei besonderen Teilen kann es noch länger dauern.“

Vieles spießt sich an Computer-Chips

Die Porsche Holding in der Stadt Salzburg ist nicht nur der größte Autohändler Europas. Der Konzern verkauft viele Marken natürlich auch in Salzburg – normalerweise 2.400 Neuwagen pro Jahr. Und auch hier zeigt sich das ähnliche Bild – wenngleich die aktuellen Lieferzeiten durchaus auch markenabhängig seien, wie Manager Johannes Santner schildert: „Neu und sehr nachgefragte Modelle haben sehr lange Lieferzeiten – bis zu einem Jahr. Andere Modelle sind in drei bis vier Monaten lieferbar.“

Die Ursache für die Probleme ist bekannt. Die Hersteller kämpfen mit Lieferschwierigkeiten vor allem bei Halbleitern und Computer-Chips. Ohne die läuft im modernen Automobilbau schlichtweg gar nichts mehr, wie Günter Graf erzählt, der Geschäftsführer beim Händler Pappas: „Insgesamt ist es sehr stark von der Ausstattung abhängig. In jedem Element von Sonderausstattungen ist oft ein Computer-Chip dabei. Das macht das Ganze noch aufwändiger.“

Profis hoffen auf Entspannung in einem Jahr

Firmenkunden nehmen die Lage auf dem Neuwagenmarkt relativ gelassen, Privatkunden mitunter weniger. Zumal sich so rasch nichts ändern werde, ist Graf überzeugt: „In einem Jahr sollte das wieder im Griff sein.“

Auswirkungen hat das alles natürlich auch auf die Preise. Die Listenpreise steigen zwar nicht. Laut Graf werden die Konditionen aber niedriger: „Besonders spürbar ist es im Bereich der Gebrauchtwagen. Da geht es nicht mehr nur um Preisdiskussionen, sondern mehr um schnelle Abschlüsse für die Kunden.“

Parkplätze der Händler leeren sich

Wolfgang Kendlbacher von Auto Frey sagt dazu, die Nachfrage sei fast überall deutlich größer als das Angebot. Die Bilder von den Gebrauchtwagenplätzen entlang der Salzburger Alpenstraße belegen diese Aussagen mehr als deutlich. Die ersten Reihen zur Straße hin sind noch halbwegs gefüllt. Dahinter wird es leer. Es gibt derzeit viel zu wenig Autos für viel zu viele Kunden.