Euroscheine Geldbörse
ORF.at/Christian Öser
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Coronavirus

Ungeimpfte in Quarantäne bekommen ihr Gehalt

Die Streichung des Lohns für ungeimpfte Menschen in Quarantäne ist für Salzburgs Gesundheitsreferent, Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP), tabu. Mehrere deutsche Bundesländer planen schon so einen Entgeltentfall für Ungeimpfte.

Wer sich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt, infiziert wird und dann in Quarantäne muss, erhält für den Zeitraum dieser Isolation kein Geld aus Lohn oder Gehalt mehr. Diese Regelung soll Mitte September im deutschen Baden-Würtemberg kommen, zwei Wochen später dann auch in Rheinland-Pfalz. In Nordrhein-Westfalen, dem mit knapp 18 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland, wird schon ernsthaft darüber nachgedacht. In Österreich könnte so eine Maßnahme nur der Bund erlassen, die Bundesländer alleine können so eine Entscheidung nicht treffen.

Entgeltfortzahlung soll in Salzburg bleiben

In Salzburg komme so eine Regelung für Ungeimpfte nicht in Frage, versicherte der Salzburger Gesundheitsreferent Christian Stöckl: „Das ist eindeutig eine viel zu harte Maßnahme. Eine behördliche Quarantäne, die veranlasst wird, sucht sich ja niemand aus. Da muss eine Lohnfortzahlung schon gesichert sein.“

Die Solidargemeinschaft müsse zusammenstehen, denn der soziale Druck, der sich aus dieser Regelung ergeben würde, wäre nicht gerechtfertigt. Das gelte auch dann, wenn die Zahl der Neuinfektionen bei Ungeimpften weiter dramatisch steigt. Stöckl verwies auf die anderen geltenden CoV-Maßnahmen und appellierte an ungeimpfte Menschen, sich doch noch impfen zu lassen. Ziel müsse sein, dass zumindest 70 Prozent der Salzburgerinnen und Salzburger den doppelten Impfschutz haben und das sei auch erreichbar, so Stöckl.

Mögliche Verschärfungen in der Gastronomie

Während die Streichung von Lohn oder Gehalt für infizierte Ungeimpfte in Quarantäne für Stöckl tabu ist, kann der Gesundheitsreferent sich der eine andere Verschärfung durchaus vorstellen. Bei einer Belegung der Intensivbetten ab 25 Prozent könnten nur mehr Geimpfte Zutritt zu Gastronomielokalen bekommen. „Wenn diese Stufen erreicht werden, dann stehe ich natürlich dahinter, denn es ist zwischen dem Bund und den Bundesländern vereinbart, dass wir diesen Stufenplan umsetzen“, betonte der Gesundheitsreferent.