Breitband Internet
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Wirtschaft

Breitbandversorgung für abgelegene Orte

Das Land Salzburg bekommt von der neuen Breitbandmilliarde des Bundes rund 20 Millionen Euro. Damit soll der Ausbau von schnellem Internet vorangetrieben werden. Dazu wollen Gemeinden, Land Salzburg und Betreiber auch selbst Millionenbeiträge beisteuern.

Auch abgelegene Orte sollten mit schnellem Internet versorgt werden. Ein solches Beispiel ist der Ortsteil Hintergföll in Unken (Pinzgau). Der Wimmerhof liegt etwa acht Kilometer vom Ortszentrum entfernt. Landwirt Hubert Flatscher sagt, die Familie müsse viel Geduld mitbringen, denn ihre Internetverbindung sei langsam: „Man kann Texte herunter laden und wenn man nicht am Abend online ist, wo meist mehr Familienmitglieder online sind, dann gehen auch kleinere Bilddateien.“

Keine Landwirtschaft ohne Internet

Ohne Internet gehe in der Landwirtschaft nichts mehr. Die Milchbauern müssen immer wieder Daten an die AMA melden. Früher war dies noch per Fax möglich, jetzt geht es nur mehr digital, so der Landwirt: „Man wäre ohne Internetanschluss heute gar nicht mehr in der Lage, einen modernen Stall zu errichten. Ob das nun ein automatischer Melkstall ist oder eine automatische Fütterung. Man braucht einen Wartungsvertrag mit der Firma über das Internet – sonst funktioniert die gesamte Anlage nicht.“

Glasfaseranschluss für Hintergföll und Heutal

2022 sollen auch der Ortsteil Hintergföll und das benachbarte Heutal einen Glasfaseranschluss bekommen. Den Großteil übernimmt die Salzburg AG. Auch die Gemeinde Unken und das Land Salzburg zahlen mit. Der Salzburger Breitbandkoordinator Fabian Prudky dazu: „Es sollen dort 140 Wohn- und Gewerbeobjekte mit Glasfaser bis ins Haus angeschlossen werden. Dafür werden 350.000 Euro investiert.“

Die infrastrukturellen Voraussetzungen für den Breitbandausbau Heutal und Hintergföll in Unken wurden im Zuge einer Stromleitungsverkabelung mitgeschaffen. Die Verkabelung diente als Vorbereitung für den Breitbandausbau. Dieses Projekt wird gemeinsam mit einem Schotterwerk unter Geschäftsführer Bernd Flatscher umgesetzt, wobei sich das Schotterwerk Flatscher am Verkabelungsprojekt auch finanziell maßgeblich beteiligt. Die Nutzung der entsprechenden Synergien ist somit die Basis für den Breitbandausbau in das Heutal bzw. nach Hintergföll.

Schnelles Internet wird weiter ausgebaut

92 Prozent aller Haushalte haben in Salzburg einen Kabelanschluss. Bis 2030 will das Land den Prozentsatz noch steigern und fast alle mit schnellem Internet versorgen, sagt Landesrat Josef Schwaiger von der ÖVP: „Ich sage fast, weil 100 Prozent geht nicht. Wer unsere Siedlungsstruktur und die Streulage im ländlichen Raum kennt weiß, dass das ziemlich schwierig wird.“

Bis zu drei Millionen will das Land pro Jahr für den Breitbandausbau investieren. Auch der Bund stellt bis 2026 Geld zur Verfügung, österreichweit sind es 1,4 Milliarden Euro, Salzburg bekommt davon rund 20 Millionen Euro, so Schwaiger: " Salzburg bekommt im kommenden Programm – 2030 Austria heißt dieses – etwa zwei Prozent. Das ist deutlich weniger als bei den üblichen Sätzen die sonst bei fünf, sechs oder sieben Prozent liegen. Das hat aber damit zu tun, das unser Ausbau mit 90 Prozent weit über dem Österreichschnitt liegt und die größeren Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten gerade bei 70 Prozent liegen."

Ziel: Ein Gigabit pro Sekunde

Das große Ziel der Landesregierung, ein Gigabit pro Sekunde Downloadrate bis 2030 zu erreichen, sei sehr ehrgeizig, aber machbar, schätzt ein Netzwerkexperte. Glasfaserkabel seien dabei eine gute und langfristig gedachte Investition, sagt Netzwerkexperte Peter Dorfinger von Salzburg Research: „Bei Glasfaser setzt man sicher auf eine Zukunftstechnologie, die auch in 20 oder 30 Jahren noch seine Berechtigung haben wird. Wir forschen bei Salzburg Reserach schon an 6G und nicht an 5G. 2030 wird 6G ausgerollt werden und 2040 dann 7G. Aber die Basis die man jetzt dafür schafft mit 5G wird auch da nutzbar bleiben.“

Jetzt gilt: Weiter aufrüsten und ausbauen, denn ein wichtiges Eintrittstor für Bildung, die Gesellschaft und die Berufswelt ist das Internet.

Zwischenstand der Breitbandversorgung in Salzburg

Das Land Salzburg bekommt von der neuen Breitbandmilliarde des Bundes rund 20 Millionen Euro. Damit soll der Ausbau von schnellem Internet vorangetrieben werden. Dazu wollen Gemeinden, Land Salzburg und Betreiber auch selbst Millionenbeiträge beisteuern.