Der anfängliche Ansturm auf das unkomplizierte Gratis-Impfen hat inzwischen nachgelassen. Seit fünf Wochen tourt ein Impfbus durch Salzburg, seit zwei Wochen ein zweiter. Politiker hoffen, dass das drohende Aus für Gratis-Tests, der Schulbeginn und Gefahren des Herbstes die Impfwilligkeit wieder ankurbeln.
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Wenig Andrang bei Impfbussen

Der anfängliche Ansturm auf das unkomplizierte Gratis-Impfen hat inzwischen nachgelassen. Seit fünf Wochen tourt ein Impfbus durch Salzburg, seit zwei Wochen ein zweiter. Politiker hoffen, dass das drohende Aus für Gratis-Tests, der Schulbeginn und Gefahren des Herbstes die Impfwilligkeit wieder ankurbeln.

Aus Forschungen ist bekannt, dass die Zahl der Impfbereiten weiter sinkt. Es ist noch nicht lange her, da haben die Menschen den Impfstoff gegen CoV gesucht. Nun sucht der Impfstoff die Menschen.

Einige nutzen Chance in Thalgau

Lokalaugenschein am Mittwochvormittag in Thalgau (Flachgau): Nach Ankunft des Impfbusses gibt es anfänglich Interesse, dann wird es deutlich ruhiger. Menschen aller Altersklassen kommen zum Bus, wie die Hotelbetreiberin Sabine Sperr-Lehrl aus Mondsee: „Die Jugend ist heute sehr gut informiert. Ich hoffe, sie werden nicht populistisch beeinflusst von Menschen, die alles in Frage stellen. Meine Tochter ist aber von selbst gekommen und wollte geimpft werden. Jetzt haben wir heute das Glück, dass wir da schnell fünf Minuten herfahren können.“

„Wir haben Plafond erreicht“

Der Impfstoff der Firma Johnson, bei der nur ein Stich reicht, haben im Impfbus des Salzburger Roten Kreuzes bisher 3.200 Menschen in Anspruch genommen, sagt Impfarzt Josef Lohninger: „Es geht wirklich nicht mehr einfacher. Wir haben uns beim Start des Impfbusses viel mehr erwartet und sind an einem Plafond angekommen. Sehr viel mehr werden wir nicht mehr erreichen.“

Wenige Kilometer weiter war in Bergheim (ebenfalls Flachgau) am Mittwoch der zweite Impfbus im Einsatz. Hier wird der Impfstoff von Pfizer-Biontech verabreicht, jeweils die erste oder zweite Dosis. Knapp tausend Menschen wurden bisher in diesem zweiten Bus behandelt.

Der anfängliche Ansturm auf das unkomplizierte Gratis-Impfen hat inzwischen nachgelassen. Seit fünf Wochen tourt ein Impfbus durch Salzburg, seit zwei Wochen ein zweiter. Politiker hoffen, dass das drohende Aus für Gratis-Tests, der Schulbeginn und Gefahren des Herbstes die Impfwilligkeit wieder ankurbeln.
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Rettungskommandant weiter optimistisch

Ganz gut laufe es in der Stadt Salzburg, spürbar geringer sei der Andrang in Landgemeinden, sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer: „Wenn wir in einer Gemeinde sind, wo schon 70 Prozent geimpft sind, dann kommen nur noch wenige. Der Bus ist ein gutes Mittel, um zu den Menschen zu kommen.“

80 Prozent und mehr betrage die Durchimpfung bei den über 60-Jährigen in Salzburg. Nicht einmal 40 Prozent bei den 15- bis 24-Jährigen, erzählt Holzer: „Ziel ist, dass wir möglichst viele junge Leute erreichen.“

Auch junge Mütter kommen mit ihren Kindern zum Bus des Roten Kreuzes, um sich ihre Impfung abzuholen: „Ich finde das extrem wichtig, dass mit dem Bus noch viel mehr Leute die Möglichkeit haben – ganz ohne Voranmeldung.“

„Viele sorgen sich vor dem Herbst“

Die Motivation, sich jetzt noch impfen zu lassen, ist unterschiedlich. Impfärztin Gabriella Puhr-Wahlberg betont, die Leute wollen sich vor dem Herbst doch besser schützen: „Viele haben doch Sorge vor den kommenden Monaten.“

Manchmal müsse im Impfbus auch letzte Informations- und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Insgesamt wurden in Salzburg bisher 290.000 Menschen vollständig geimpft, weitere 31.000 haben die erste Teilimpfung erhalten.