Wissenschaft

Neue Methode gegen digitale Bildmanipulation

Forscher der Universität Salzburg haben eine automatische Methode entwickelt, die digitale Bildmanipulationen aufdecken kann. Das „Face Morphing“ kann dazu verwendet werden, um Fotos auf Ausweisen wie Reisepässen zu manipulieren.

Das digitale Verschmelzen von verschiedenen Gesichtsbildern zu einem neuen wird „Face Morphing“ genannt. Mit solchen manipulierten Bildern können zum Beispiel die Kontrollen an Grenzen ausgetrickst werden. Die Arbeitsgruppe rund um den Salzburger Computerwissenschaftler Andreas Uhl entwickelte gemeinsam mit deutschen Kollegen ein Gegenprogramm, das mit dem unverwechselbaren Fingerabdruck jeder Kamera arbeitet. Vereinfacht gesagt: jedes Bild zeigt einzigartig, wie die Sensorzellen einer bestimmten Kamera reagieren. Wenn man zwei Bilder zusammenmischt, werden auch die Sensorzellen-Informationen verändert und das in Salzburg – vor allem von Luca Debiasi – entwickelte System schlägt Alarm.

Einsatz schon gegen schwedische Kinderpornoszene

Diese Technik wurde zum Beispiel schon bei den Ermittlungen gegen schwedische Kinderporno-Konsumenten eingesetzt, um herauszufinden, von wie vielen Kameras die Aufnahmen stammen. Damit versuchen die Ermittler auf die Zahl der Täter zu schließen. Die Salzburger Entwicklung habe den Vorteil, dass sie ohne künstliche Intelligenz und Machine Learning auskomme – also nicht mit vielen gefälschten Bildern trainiert werden müsse, so Uhl. Denn, wenn das der Fall sei, bestehe immer das Risiko, dass neu auftauchende Morphing-Attacken nicht erkannt würden.

Das erste Ziel der Salzburger Forscher ist es, Bildmanipulation zu erkennen. Das zweite ist, zu verhindern, dass gemorphte Bilder überhaupt am Passamt landen. Das könnte mit einer App im eigenen Handy passieren, mit der Passbilder gemacht werden.