Bergbau und Gotikmuseum
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Kultur

Bergbaumuseum unter den 20 Besten in Europa

Das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang (Pinzgau) wurde heuer für den „European Museum of the Year Award“, den Europäischen Museumspreis nominiert und zählt damit zu den 20 besten Museen in ganz Europa. Das coronabedingt ruhige Vorjahr hat das Museum zum Neugestalten genutzt und präsentiert heuer mehrere Sonderausstellungen.

Drei Sonderausstellungen auf einmal, und gleich zwei davon sind Schatz- und Wunderkammern. In solchen hat man früher Dinge aus der ganzen Welt gesammelt, die selten waren und bislang unerforscht waren, Kurioses und Wertvolles.

Eine dieser Sammlerinnen war die bedeutende Salzburger Volkskundlerin Nora von Watteck, ihr Kuriosenkabinett hat wahrlich Seltenheitswert, beschreibt der Kustos des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang Hermann Mayrhofer: „Von Natur, Kultur, Glaube und Aberglaube, wunderschöne Möbel, krankheitsabwehrende Exponate – man kommt vom Staunen nicht heraus.“

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Wunderkammern voller Schätze

Erzherzog Ferdinand der II. von Tirol hat in Schloss Ambras die erste Schatz- und Wunderkammer der Welt eingerichtet, diesem Beispiel folgten auch andere Fürsten, Bischöfe, Klöster, Adelige und Großbürger.

Einer geistlichen Schatzkammer ist die zweite Sonderausstellung gewidmet: Die Salzburger Erzbischöfe und Klöster haben im Mittelalter die besten Handwerker und Künstler beauftragt. Andreas Herzog vom Bergbau- und Gotikmuseum Leogang dazu: „Im Zentrum dieser geistlichen Schatzkammer Salzburg, befindet sich eine weltbedeutende Salzburger Madonna. Rundherum sind Schätze aus ganz Europa platziert, die sich damals die Erzbischöfe in ihre Schatzkammern gestellt haben.“

Sonderausstellung zum Pinzgauer Rind

In eine ganz andere, nämlich eine regional bäuerliche Welt führt die Besucher die dritte Sonderausstellung. Hier geht es um das Kulturgut Pinzgauer Rind, erkärt Kustos Hermann Mayrhofer: „Das Pinzgauer Rind ist sehr widerstandsfähig und hat eine hohe Fleischqualität. Ein wunderschönes Rind, sehr gutmütig und ist auf allen Kontinenten der Welt vertreten.“

Vierte spontane Sonderausstellung

Spontan hat sich durch die letzte Neuerwerbung des Museums eine vierte Sonderausstellung ergeben. Gezeigt wird der sogenannte Löwentaler aus Leoganger Silber. Diesen ließ der Salzburger Erzbischof Hieronymus Colloredo im Jahr 1790 prägen. Auf der einen Seite ist das Brustbild Colloredo´s mit Allongeperücke, Calotte und Mozetta zu sehen. Am Revers wird das vierfeldrige Wappen von zwei stehenden Löwen gehalten.

Auffallend ist, das im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang bei den heurigen Sonderausstellungen die Exponate ganz bewußt ohne Beschriftungen präsentiert werden – die Museumsbesucher sollen einfach nur schauen und staunen.