Schleierfahnder der Bayerischen Polizei
ORF
ORF
Chronik

Schleierfahnder kontrollieren CoV-Regeln

Seit 1. August müssen Schleierfahnder der bayerischen Polizei auch die Corona-Einreisevorschriften in Deutschland kontrollieren. Allerdings scheinen nur wenige Reisende dagegen zu verstoßen, zieht Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine erste Zwischenbilanz.

Seit Jänner haben die Schleierfahnder 7.200 gesuchte Personen, Straftaten und andere Verstöße aufgedeckt. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich bis zu 30 Kilometer weit ins Landesinnere und ist eigentlich auf grenzüberschreitende Kriminalität beschränkt. Seit August müssen die Beamten aber auch Einhaltung der 3G-Einreisebestimmungen überwachen und kontrollieren, ob alle getestet, geimpft oder genesen sind. 68 Reisende die gegen die Einreisebestimmungen verstoßen haben, wurden bei den Kontrollen erwischt. Ein minimaler Prozentsatz im Vergleich zu vielen Zehntausenden, die täglich die Grenze passieren, sagt die Leiterin der Bayerischen Grenzpolizeidirektion Annette Lauer.

Fahnder bis zu 30 Kilometer im Landesinneren

„Sie können davon ausgehen, dass wir ein flexibles taktisches Konzept haben, dass wir viele Erfolge auf der Autobahn haben aber zu allen unvorhergesehenen Zeiten auf allen Strecken auftauchen und durchaus auch Feststellungen haben“, sagt der Präsident der Bundespolizeidirektion München, Karl-Heinz Blümel. Weil aber nicht ständig an allen kleinen Grenzübergängen wie etwa Oberndorf-Laufen, Großgmain-Bayerisch Gmain oder Grödig-Marktschellenberg kontrolliert werden kann, wird die Schleierfahndung immer wichtiger. „Weil sie nicht zu Stau führt, der Einzelne wird herausgeholt, der übrige Verkehr kann weiterfließen“, sagt der Bayerische Innenminister Herrmann.

Landesregierung will weniger Kontrollen an der Grenze

Illegale Grenzübertritte waren zuvor, am Höhepunkt der Flüchtlingskrise, ein großes Thema: Bis zu 130.000 Menschen waren unterwegs, zuletzt waren es nur mehr knapp 700 an allen Grenzübergängen zu Bayern. Die Salzburger Landespolitik fordert bereits seit drei Jahren, die Grenzkontrollen nach Deutschland zu reduzieren, um Staus und die Ausweichverkehrsbelastung entlang der Tauernautobahn zu reduzieren. „Ich hoffe sehr, dass wir wieder in den normalen Schengenstatus zurückkommen. Das hängt aber davon ab, dass es der EU gelingt eine neue gemeinsame Flüchtlingspolitik zu definieren“, sagt dazu Innenminister Herrmann. Bis November werden die bayerischen Kontrollen jedenfalls wie bisher stattfinden. Eine weitere Verlängerung ist wahrscheinlich.

Schleierfahnder als Coronakontrollore