Die Grünflächenzahl definiert die notwendige Begrünung im Verhältnis zur Größe eines Bauplatzes und soll helfen, die Hitzetage deutlich zu reduzieren. „Ein Drittel bis die Hälfte kann man allein durch Begrünung wirklich wegbekommen“, sagt dazu Florian Reinwald von der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien.
Künftig sollen daher Wohnbauprojekte vom Einfamilienhaus bis zum großen sozialen Wohnbau zu grünen Lungen für die Stadt werden. Der Wohnbau soll allerdings nur den Anfang machen. „Der erste Schritt ist der Wohnbau, wenn wir sehen, das funktioniert so wie es ausführlich entwickelt und berechnet wurde, dann wäre für mich der nächste Schritt, darüber nachzudenken, wie gehen wir mit Gewerbeflächen vor“, sagt die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP). Grünflächen dabei umzusetzen dürfte jedoch „deutlich schwieriger sein“, erwartet Unterkofler.
„Einzelne Dächer begrünen reicht nicht aus“
„Es reicht nicht, ein Grundstück oder ein Dach zu begrünen, die Masse macht es in dem Fall und das konsequente Umsetzen bei allen Bauentscheidungen“, betont Landschaftsplaner Reinwald.
Die Experten der BOKU haben das Konzept einer verpflichtenden Grünflächenzahl für Neubauten in der Stadt Salzburg ausgearbeitet und festgestellt, dass diese Zahl bereits auch bei Wohnbauten jüngeren Datums gewirkt hätte. Beim ganz aktuellen Projekt Rauchmühle mit seinen 223 Wohnungen hätte sich die „Grüne-Lunge-Funktion“ mehr als verdoppeln lassen. Die Mehrkosten von ein bis drei Prozent wären verschmerzbar, betont Reinwald. „Es geht nicht um die Welt, und wenn man das rechtzeitig mitdenkt, funktioniert das“, sagt der Wiener Forscher.
Land muss gesetzlichen Rahmen erst schaffen
Zwingend vorgeschriebenes Grün für Neubauten in der Landeshauptstadt ist derzeit noch im Projektstadium, das Land Salzburg muss dazu erst ein passendes Gesetz beschließen.