Mädchen beim Lernen und Schreiben
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Bildung

Zahl der Schulabmeldungen heuer verdoppelt

Heuer haben bisher doppelt so viele Eltern ihre Kinder vom Schulunterricht abgemeldet wie in den vergangenen Jahren. Die Eltern wollen ihre Sprösslinge zu Hause unterrichten. Die Bildungsdirektion fordert eine Pflicht-Beratung für diese Eltern.

Rund 220 Kinder im Land Salzburg werden im kommenden Schuljahr zu Hause unterrichtet statt in einer öffentlichen Schule. Das ist im Vergleich zu insgesamt 75.000 Schülerinnen und Schülern zwar nicht viel, aber dennoch eine Verdopplung gegenüber den letzten Jahren. Und es könnten bis zum Schulbeginn in gut einem Monat noch einige dazukommen. Dass der Grund für diesen Anstieg die Coronavirus-Tests oder die Maskenregeln in den Schulen sind, sei zwar naheliegend – lasse sich aber nicht belegen, sagt Salzburgs Bildungsdirektor Rudolf Mair. Denn die Abmeldung vom Schulunterricht muss nicht begründet werden.

Folgen den Eltern oft nicht bewusst

Allerdings: Was das Lernen nur zu Hause für die Kinder bedeute, das sei vielen Eltern wahrscheinlich nicht gänzlich bewusst, sagt Mair: „Für den einzelnen Schüler ist es vielleicht gar nicht so angenehm, nicht unter den Gleichaltrigen lernen und sich austauschen zu können.“ Mair schlägt deshalb vor, mit der Abmeldung ein verpflichtendes Beratungsgespräch zu machen, damit könnten Eltern noch einmal genau überlegen, ob der Heimunterricht das Beste für das Kind sei.

Denn die Eltern müssen beim häuslichen Unterricht entweder selbst den gesamten Lehrstoff unterrichten oder dafür einen Privatlehrer engagieren, damit ihr Kind die Externisten-Abschlussprüfung für das Schuljahr schafft. Sich dafür mit anderen Gleichgesinnten zusammenzutun, ist illegal – das gelte dann als Privatschule ohne Zulassung, ergänzt Mair.