Junge Menschen stehen vor einem Lokal in der Steingasse in der Salzburger Altstadt.
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Wirtschaft

Wirte klagen: „Gästeerfassung schwierig“

Die Rückkehr zu einer Fast-Normalität in der Gastronomie mit der Öffnung der Nachtlokale, der Bars und Diskotheken bleibt nicht ohne Folgen. Vor allem in der Nachtgastronomie sei ein lückenloses Führen einer Gästeliste kaum umsetzbar, beklagen Lokalbetreiber.

Die Corona-Zahlen steigen wieder und viele Gastronomen kommen mit der Gäste-Erfassung in den Lokalen nicht nach. Ein aktuelles Beispiel ist die Baumbar in Kaprun (Pinzgau). Unter den Nachtschwärmern dort war eine Person, die mit dem Corona-Virus infiziert ist – die Kontaktpersonen sind unbekannt, die Gästeliste ist nicht komplett. Es folgte ein Aufruf der Bezirkshauptmannschaft Zell am See an die Gäste der Bar, den Gesundheitszustand zu beobachten.

Salzburgs Wirtesprecher Ernst Pühringer bricht dennoch eine Lanze für seine Branche: Der Großteil der Gastronomen sei in der Gäste-Erfassung sehr diszipliniert – diese sei gleichzeitig aber auch schwierig, sagt Pühringer.

„Durch die Kontrollen geht alles viel langsamer“

„Die Mitarbeiter sind automatisch an die Kontrollen gebunden. Dadurch geht natürlich alles viel langsamer. Daher bräuchte man eigentlich zusätzliche Mitarbeiter, die aber nicht zu bekommen sind. Besonders schwierig ist es in der Nachtgastronomie, wenn die Gäste zum Beispiel von Innenräumen nach außen wechseln. Trotzdem sollten wir natürlich alles versuchen, so gut wie möglich zu kontrollieren, damit wir nicht im Herbst wieder eine auf die Schnauze bekommen.“

Gleichzeitig appelliert Pühringer aber auch an die Vernunft der Gäste, die oft wenig Verständnis für die Erfassung der Daten zeigen würden. „Es gibt einfach Leute, die sich nicht kontrollieren lassen oder sich nicht in die Liste eintragen wollen. Das ist in Summe eine schwierige Situation. Aber das haben wir gewusst, und es ist eben der Preis für die Lockerungen“, sagt Pühringer.

„Alle Beteiligten sind gefordert“

Alle Beteiligten seien jetzt gefordert, sich an die vorgegeben Regelungen zu halten – denn sonst sei eine neuerliche Schließung der Gastro im Herbst schon jetzt vorprogrammiert, warnt Pühringer.