Durch Hagelschlag verwüsteter Wald
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Chronik

Hagel-Unwetter verwüstete Waldrevier

Ein lokales Unwetter mit Hagel und Sturm im Juni in Henndorf (Flachgau) hat in einem Waldrevier einen Schaden von mehreren Millionen Euro verursacht. Innerhalb weniger Minuten stürzten zahlreiche Bäume um, zerbarsten und sind nur noch für die Zellulose-Industrie verwertbar.

In dem Waldgebiet in Henndorf war man gerade erst mit den Aufräumungsarbeiten nach dem Schneedruck vor zweieinhalb Jahren mit enormen Schäden fertig geworden. Eine lokale Unwetterzelle vor drei Wochen hat nun erneut einen Riesenschaden angerichtet, beklagt Waldbesitzer Max Mayr-Melnhof.

Durch Hagelschlag verwüsteter Wald
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„Dieses lokale Unwetter hat uns ganz massiv getroffen. Es wurde ungefähr ein Drittel des Reviers in Mitleidenschaft gezogen. Es geht um 400 bis 500 Hektar, wo wir gigantische Schäden durch Hagel und Sturm haben“, schildert Mayr-Melnhof

„80.000 Festmeter Holz zersplittert und zerborsten“

Es ist ein Mischwald – Fichten seien genauso betroffen wie Laubbäume, schildert Mayr-Melnhof. „Die Hagelkörner waren zwar nicht allzu groß, kamen aber in großen Mengen. So sind die Bäume entlaubt und ein Teil wurde quasi geschreddert durch den Hagel.“

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Der Schaden beträgt laut Mayr-Melnhof mehrere Millionen Euro. Normalerweise werden in dem Revier pro Jahr etwa 10.000 Festmeter Holz geschlägert – nun seien 80.000 Festmeter zersplittert und zerborsten und könnten nur noch zu Papier verarbeitet werden, sagt Mayr-Melnhof.

„Massiver Verlust und große Entwertung des Waldes“

„Das bedeutet einen ganz massiven Verlust und eine große Entwertung des Waldes. Wenn ein solches Ereignis Jemanden in der Landwirtschaft trifft, dann hat er einen Schaden von einem Jahr. In der Forstwirtschaft bedeutet so etwas hingegen einen Schaden von 100 Jahren. Denn so lange braucht der Baum, bis er voll ausgereift ist und gefällt werden kann“.

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Zudem bedeuten umgestürzte Bäume auch eine große Gefahr, weshalb der betroffene Wald zum Sperrgebiet erklärt wurde. „So ein Windwurf und Windbruch ist sogar für die erfahrensten Forstarbeiter ein extrem gefährliches Gebiet. Denn die Bäume stehen unter Spannungen und es liegt alles kreuz und quer. Wenn ein falscher Schritt oder ein falscher Schnitt gemacht wird, dann können zum Beispiel die Wurzelstöcke zurück kommen oder Äste herumfliegen. So ein zerstörter Wald ist zum Teil eine Todeszone“, schildert Waldbesitzer Maxito Mayr-Melnhof.

Bruchholz muss rasch aus dem Wald geschafft werden

Es seien bereits zahlreiche Maschinen im Einsatz, um das Bruchholz aus dem Wald zu schaffen und damit den Käferbefall hintanzuhalten, ergänzt der Waldbesitzer.

Hagel-Unwetter verwüstete Waldrevier

Ein lokales Unwetter mit Hagel und Sturm im Juni in Henndorf (Flachgau) hat in einem Waldrevier einen Schaden von mehreren Millionen Euro verursacht.