Arbeitsmarktservice AMS Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit sinkt stark – vor allem im Tourismus

Heuer im Juni ist die Arbeitslosigkeit in Salzburg gegenüber dem Vorjahr um 45,6 Prozent gesunken. Grund war vor allem der Tourismus, der sich gerade in den Gebirgsgauen wieder erholte. Allerdings: Das Niveau von 2019 erreichen die Zahlen noch nicht.

10.849 Personen waren mit 30. Juni beim Salzburger Arbeitsmarktservice als arbeitslos gemeldet – um 45,6 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres, aber auch um 6,7 Prozent mehr als im Juni 2019, vor der Coronavirus-Pandemie.

„Bundesland mit niedrigster Arbeitslosenquote“

Dennoch ist Salzburgs AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer zufrieden: Bei der Zahl der Beschäftigten wird in Salzburg ein Zuwachs auf rund 264.000 Dienstverhältnisse erwartet. Daraus ergebe sich eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent nach nationaler Berechnungsmethode: „Salzburg ist damit wieder das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote“, sagte Beyer: „Somit können wir im Bundesland wieder von Vollbeschäftigung sprechen. Allerdings gilt es bei dieser Botschaft auch zu berücksichtigen: Rund 24.600 Arbeitskräfte aus knapp 3.700 Betrieben haben noch Kurzarbeit angemeldet. Den tatsächlichen Bedarf erkennen wir jedoch erst bei der Abrechnung.“

Zudem erhöhte sich die Zahl der Personen in AMS-Schulungen im Juni gegenüber dem Vorjahr um 845 auf 2.648. Damit waren mit 30. Juni in Salzburg insgesamt 13.497 Menschen ohne Beschäftigung.

Beyer (AMS) über Fachkräftemangel

Die rund 400 Salzburger Industriebetriebe erleben nach der dritten Coronaviruswelle einen Aufschwung. Die Freude darüber ist allerdings gedämpft, denn es fehlen an allen Ecken und Enden Arbeitskräfte. Im Interview spricht dazu Jacqueline Beyer, die Leiterin des AMS Salzburg.

Größter Rückgang in Gebirgsgauen

Am stärksten sank die Arbeitslosigkeit im Juni im Tourismus: Aktuell 1.864 Arbeitslose bedeuten gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 68,1 Prozent. Das seien sogar um 3,9 Prozent weniger Arbeitslose als vor der Pandemie, „wenngleich hier natürlich noch die Kurzarbeit hereinspielt“, sagte Beyer. Denn 8.600 Beschäftigte aus dem Hotel- und Gastgewerbe waren noch zur Kurzarbeit angemeldet – auch wenn Beyer hofft, dass nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Stadthotellerie tatsächlich über die Kurzarbeit abgerechnet werden. Im Pinzgau, Pongau und Lungau machte sich der anspringende Sommertourismus mit einem überdurchschnittlichen Rückgang bei den Arbeitslosen bemerkbar.

Besonders stark nahm übrigens im Juni das Stellenangebot zu: 9.292 offene Stellen waren beim AMS gemeldet – um 86,6 Prozent mehr als im Vorjahr, aber auch um 26,7 Prozent mehr als im Juni 2019.