Ein Intensivpfleger arbeitet auf einer Intensivstation des RKH Klinikum Ludwigsburg an einem Covid-19-Patient
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Gesundheit

Mangel an Klinikpersonal spitzt sich zu

Die CoV-Intensivstationen in Salzburgs Spitälern leeren sich – was bleibt, ist eine Krise in der Pflege. Im Uniklinikum Salzburg können 75 Betten wegen fehlenden Pflegepersonals nicht belegt werden. Kleinere Operationen werden weiterhin außerhalb in Sanatorien durchgeführt.

Dem Personal in den Spitälern ist während der Corona-Pandemie das Äußerste abverlangt worden. Die Quittung kommt jetzt, denn die Pandemie hat den zuvor schon bestehenden Personalmangel in der Pflege noch verschärft. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten auch in den Covid-Bereich wechseln.

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In der CoV-Pandemie waren die Mitarbeiter in den Spitälern besonders belastet

Hoher Einsatz und viel Flexibilität seien gefordert worden, beklagt der Vorsitzende des Angestellten-Betriebsrates in den Salzburger Landeskliniken (SALK), Markus Pitterka. „Viele Kolleginnen und Kollegen wurden von heute auf morgen auf andere Stationen versetzt. Dieses Herausgerissen werden aus dem Alltag hat bei Vielen großen Unmut und Unzufriedenheit ausgelöst“, kritisiert Pitterka.

Derzeit noch 350 aufgeschobene Eingriffe

Durch die Corona-Pandemie mussten Operationen aufgeschoben werden, in der ersten Infektions-Welle im Vorjahr lag der Rückstau in den Landeskliniken bei mehr als 900 verschobenen Eingriffen. In der Zwischenzeit wurden Operationen nachgeholt, derzeit liegt der Rückstau bei 350 aufgeschobenen Eingriffen. Bei leichteren urologischen Operationen, Wirbelsäulen und Prothesenoperationen haben die Ärztinnen und Ärzte in Sanatorien operiert.

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Innerhalb von rund drei Monaten gebe es für jeden beispielsweise bei orthopädischen Eingriffen einen Operationstermin – je nach Schwere und Notwendigkeit auch früher, betont der Geschäftsführer der SALK, Paul Sungler. „Wenn es notwendig ist, und wenn Leidensdruck und Verbrauch an Schmerzmitteln entsprechend hoch sind, dann werden PatientInnen natürlich vorgereiht. Diese Möglichkeit haben wir ja.“

Elf OP-Säle wegen Personalmangels außer Betrieb

Der Personalmangel setzt dem Spitalsbetrieb zu, am Uniklinikum sind derzeit von 36 Operationssälen nur 25 in Betrieb. Neues Personal in Ausbildung soll helfen, aber bis die jungen Kräfte voll einsetzbar sind, vergehen bis zum Ende der Ausbildung zwei bis drei Jahre.

Mangel an Klinikpersonal spitzt sich zu

Die CoV-Intensivstationen in Salzburgs Spitälern leeren sich – was bleibt, ist eine Krise in der Pflege. Im Uniklinikum Salzburg können 75 Betten wegen fehlenden Pflegepersonals nicht belegt werden.