In der Stadt Hallein (Tennengau) ist bei der Zellstofffabrik Mittwochfrüh giftiges Schwefeldioxid in die Atmosphäre ausgetreten. Ein Arbeiter sei getötet worden, sagte ein Unternehmenssprecher dem ORF. Die genaue Menge des Schadstoffes sei noch unbekannt. Die Bevölkerung wird um Ruhe ersucht, sie solle in Häusern und Wohnungen bleiben.
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Wirtschaft

AustroCel: Kommunikation soll schneller werden

Die Abläufe beim Einsatz nach dem Chemieunfall im AustroCel-Werk in Hallein vor genau einer Woche waren heute Thema bei einem runden Tisch. Diskutiert worden ist vor allem die Frage der Alarmierung und die Information der Bevölkerung. Künftig soll es eine breitere Kommunikation nach einem derartigen Unfall geben.

Rund zwei Stunden haben heute Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Hallein, der Gemeinde, der betroffenen Firma und der Einsatzorganisationen den Einsatz rund um den Chemieunfall im AustroCel Werk vergangenen Woche diskutiert. Ein Arbeiter ist dabei nach dem Riss eines Leitungsrohrs durch den Austritt von giftigem 170 Grad heißem Schwefeldioxid tödlich verletzt worden. Daraufhin hat es eine Alarmierung im Umkreis von 350 Meter um das Werk per Lautsprecherwagen durch die Betriebsfeuerwehr gegeben. Allerdings hat die giftige Schwefeldioxid-Wolke nach dem Unfall auch noch in über 2 Kilometer Entfernung bei vielen Menschen Husten und tränende Augen verursacht.

Informationen sollen mehr Menschen erreichen

Auch wenn es darüber hinaus zu keiner schwerwiegenden Gesundheitsgefährdung gekommen sein soll, soll das künftig nicht mehr passieren, sagt der Leiter von AustroCel Hallein Jörg Habring: „Wir haben festgelegt, dass wir zukünftig nicht nur die direkten Anrainer sondern auch die anderen Bürger relativ zeitnahe informieren werden.“

Alarmplan seit 2019 in Überarbeitung

Da der Unfall vor einer Woche gegen 5.40 Uhr früh passiert ist, waren zum Zeitpunkt als die giftige Schwefeldioxidwolke über Hallein gezogen ist zahlreiche Menschen auf dem Arbeits- oder Schulweg. Deshalb will der Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) dass in den Alarmplänen auch Schulen und Kindergärten berücksichtigt werden. Es soll klar sein, wer wen und wann informiert, so Stangassinger.

Das der Alarmplan der AustroCel überarbeitet werden muss, ist allen Beteiligten schon länger klar. Der aktuelle Plan werde seit 2019 überarbeitet, sei aber aus unbekannten Gründen nicht fertig gestellt worden, so der Leiter von AustroCel Hallein, Jörg Habring.

Runder Tisch nach Chemieunfall

Aktuelle Erkenntnisse werden eingearbeitet

Beim Unglück vergangene Woche sei der geltende Alarmplan zur Anwendung gebracht worden, sagt der Sprecher des Landes, Franz Wieser: „Es wurden aber auch bereits Teile des neuen Alarmplanes, die man bereits kennt, umgesetzt. Somit war man nicht Jahrzehnte hinten, sondern bei der Abarbeitung der Krise am aktuellen Stand.“ Dennoch will man den Alarmplan nun auch mit den neuen Erkenntnissen aus dem aktuellen Unglück entsprechend weiter verbessern.