In der Stadt Hallein (Tennengau) ist bei der Zellstofffabrik Mittwochfrüh giftiges Schwefeldioxid in die Atmosphäre ausgetreten. Ein Arbeiter sei getötet worden, sagte ein Unternehmenssprecher dem ORF. Die genaue Menge des Schadstoffes sei noch unbekannt. Die Bevölkerung wird um Ruhe ersucht, sie solle in Häusern und Wohnungen bleiben.
ORF
ORF
Chronik

Nach Chemieunfall: Grüne fordern Alarmplan

Nach dem Chemieunfall in Hallein (Tennengau) am Mittwoch wird jetzt auch die Kritik aus der Halleiner Stadtpolitik lauter. Die Alarmierung der Stadtbevölkerung habe unzureichend stattgefunden, heißt es von ÖVP und Grünen. Letztere fordern jetzt einen Alarmplan.

Die Bürger hätten schneller informiert werden sollen und das auch mittels Sirenen. Die Kritik kommt vor allem von den Halleiner Grünen und der ÖVP. Sie fordern jetzt eine lückenlose Aufarbeitung. Auch der SPÖ Bürgermeister fordert eine Aufklärung.

Es gibt Berichte aus dem gesamten Stadtgebiet, wonach Menschen mit Hustenreiz zu kämpfen hatten. Nur die direkte Nachbarschaft des Zellstoffwerks in Hallein sei nach dem Gasaustritt alarmiert worden – die restliche Bevölkerung hingegen sei zu spät informiert worden, kritisiert Kimbie Humer-Vogl, Stadträtin der Grünen in Hallein.

„Eine Sirene in aller Früh hätte uns gewarnt“

„Eine Sirene in aller Früh hätte uns alle darauf hingewiesen, dass etwas nicht in Ordnung ist. So hätten wir versuchen können, herauszufinden, was es ist. So haben wir nicht einmal die Möglichkeit dazu gehabt. Da ist viel Unzufriedenheit entstanden. Und nachdem das bereits der dritte Störfall war, ist es hoch an der Zeit, einen Sonderalarmplan zu erstellen, dem in einem derartigen Fall dann Folge geleistet wird. Die AustroCel hat ja einen solchen Plan – und der beginnt damit, dass die Sirene heult. In diesem Fall hat sie aber nicht geheult“, sagt Humer-Vogl.

Auch Vizebürgermeister Florian Scheicher von der ÖVP schließt sich der Kritik an. Er fordert für einen runden Tisch mit allen Verantwortlichen, um die Geschehnisse genau aufzuklären. Dafür sprach sich am Donnerstag auch Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) aus. Gleichzeitig warnte Stangassinger aber auch davor, nach einem tragischen Unfall „auf dem Rücken eines Toten politisches Kleingeld zu machen“.

Bezirkshauptmann: „Bevölkerung rasch informiert“

Zuständig für die Auslösung des Zivilschutzalarms – unter anderem mittels Sirene – ist der Bezirkshauptmann beziehungsweise der Katastrophenreferent. Ob ein solcher Alarm notwendig gewesen wäre, muss noch geklärt werden.

Der Tennengauer Bezirkshauptmann Helmut Fürst sagte am Donnerstag, die betroffene Bevölkerung sei unverzüglich durch Lautsprecherdurchsagen gewarnt worden. Der Einsatz und die Alarmpläne würden jetzt aber geprüft.

Nach Chemieunfall: Grüne fordern Alarmplan

Nach dem Chemieunfall in Hallein (Tennengau) am Mittwoch wird jetzt auch die Kritik aus der Halleiner Stadtpolitik lauter. Die Alarmierung der Stadtbevölkerung habe unzureichend stattgefunden, heißt es von ÖVP und Grünen.