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Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Politik

Schauen Behörden bei Bodenspekulation weg?

Ignorieren Behörden und Politiker die Vorgänge, wenn Investoren riesige Flächen und Grundstücke kaufen, die dann der Landwirtschaft fehlen? Und die nach Umwidmungen über teure Immobilien- und Chalet-Projekte vergoldet werden? Das ist Mittwoch das Thema einer SPÖ-Anfrage an den zuständigen Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Anlass der Anfrage ist der Verkauf einer Landwirtschaft in Mittersill (Pinzgau) vor mehr als zehn Jahren. Der damalige Käufer ist Unternehmer und Landwirt. Er räumt selbst ein, bereits viele Flächen zu besitzen.

Eine Auflistung ergebe 475 Hektar, sagt die Landtagsabgeordnete Karin Dollinger (SPÖ): „Es steht immer schon im Grundverkehrsgesetz drin, dass das Anschaffen von Großgrundbesitz eindeutig verboten ist. Offensichtlich kontrolliert im Pinzgau niemand, wann hier Großgrundbesitz erreicht wird.“

Landesrat weist Kritik zurück

Es sei auch schwer möglich oder unmöglich, diese Frage an Hektar-Zahlen festzumachen, sagt dazu der für die Raumordnung zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Eine Almfläche im Gebirge sei anders zu bewerten als eine Liegenschaft in Ortsnähe. Genau das aber öffne den Investoren die Tür, sagt die sozialdemokratische Abgeordnete Dollinger: „Hier geht es um ein System. Man nennt diese Leute strategische Investoren. Sie sammeln über Jahre und Jahrzehnte große Flächen an, um sie dann entsprechend zu vergolden.“

Und das sei wiederum einer der Gründe, weshalb Preise für Grund und Boden weiter steigen und steigen, so Dollinger. Und Einheimische oder echte Landwirte würden dann durch die Finger schauen.