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Politik

Extreme Wohnkosten: „Folge von Marktverzerrung“

Die unvergleichlich hohen Preise für Wohnraum in der Stadt Salzburg seien Folge von Marktverzerrung. Weil sehr teure Luxuswohnungen in den Salzburger Durchschnitt eingerechnet würden, sagt Christian Struber, Manger der gemeinnützigen Gesellschaft „Salzburg Wohnbau“. Er ist überzeugt, dass Wohnraum in Salzburg noch immer „leistbar“ sei – zumindest für den „Mittelstand“.

Wohnraum in der Stadt Salzburg gilt als extrem teuer. Er sei heiß begehrt, heißt es im Ergebnis einer Umfrage, die die gemeinnützige Gesellschaft „Salzburg Wohnbau“ und der Raiffeisenverband in Auftrag gegeben haben. 77 Prozent der jüngeren Leute wünschen sich eine Eigentumswohnung. Zumindest die Auftraggeber der Studie sind überzeugt, der Erwerb sei auch in Salzburg noch möglich und erschwinglich.

Halbe Million Euro keine Seltenheit

Luxusimmobilien würden den Durchschnittspreis pro Quadratmeter in Salzburg fälschlicherweise in die Höhe treiben, heißt es bei Salzburg Wohnbau und Raiffeisen. 5.500 Euro pro Quadratmeter ist laut Immobiliendatenbank ImmoUnited mittlerweile der Durchschnittspreis bei 200 Wohnungen, die von Jänner bis April in der Stadt Salzburg verkauft wurden. Rechnet man das auf eine 90 Quadratmeter einer fiktiven Durchschnittswohnung hoch, dann müssen Käufer stolze 500.000 Euro auf den Tisch legen. Einst waren das ca. sieben Millionen Schilling – eine für Normalverdiener völlig unrealistische Summe.

Manager rechnen Durchschnitt herunter

Christian Struber sagt dennoch, Wohnungseigentum in Salzburg sei auch heute noch „leistbar“. Der Geschäftsführer der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft Salzburg Wohnbau sieht eine Wettbewerbsverzerrung durch die vielen Luxusimmobilien, die auf dem Markt seien: „Bei der Durchschnittsbetrachtung kommt natürlich ein hoher Wert heraus, wenn man die sehr teuren Wohnungen mit einbezieht. Bei unserer bereinigten Untersuchung kommt ein Durchschnittspreis für die Stadt Salzburg von 3.800 und 4.500 Euro heraus. Und da bewegen wir uns doch wieder in einem leistbaren Bereich für den Mittelstand.“

Neues Entwicklungskonzept soll helfen

Umgerechnet auf 90 Quadratmeter sind das noch immer zwischen 342.000 und 405.000 Euro. Für mehr von diesem „leistbaren Wohnraum“ überarbeitet die Stadt Salzburg nun auch ihr räumliches Entwicklungskonzept. Dabei wird unter anderem der Bedarf beim Bauland erhoben. Zudem lässt die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) jede Umwidmung von Grünland für Wohnbau ausschließlich in der Kategorie „förderbarer Wohnbau“ umwidmen.