Nur Säuglinge und Kleinkinder würden derzeit nach dem Mutter-Kind-Pass plangemäß geimpft. Sonst komme es auch in Salzburg zu deutlichen Verzögerungen, kritisiert Holger Förster, der Impfreferent der Salzburger Ärztekammer. Kinder und Jugendliche hätten ein mögliches Defizit, weil sie sonst oft in den Schulen geimpft werden. Wegen des eingeschränkten Schulbetriebs vor Ort könnte es bei dieser Altersgruppe durchaus zu Impflücken kommen, warnt der Impfreferent.
Dabei wäre es gerade im Alter zwischen sieben und neun Jahren wichtig, die Diphterie/Tetanus-Impfung aufzufrischen, so Holger Förster. Außerdem würden Neunjährige die Gebärmutterhalskrebsimpfung und Zwölfjährige die Hepatitis-B-Impfung bekommen.
Zeckengefahr: Mehr Menschen in der Natur
Eine Auffrischung der Zeckenschutzimpfung wäre darüber hinaus bei jeder Altersgruppe wichtig, betont Förster. Darauf werde in der Coronavirus-Pandemie besonders oft vergessen. Vergangenes Jahr habe es in Österreich 200 FSME-Fälle gegeben, so viele wie seit den 1970er Jahren nicht mehr. „Erstens weil weniger geimpft wird und zweitens, weil viele aus der Stadt in die Natur flüchten und dort warten dann die Zecken“, erklärt Holger Förster.
Wer den eigenen Impfpass verlegt oder verloren hat und seinen Impfstatus nicht kennt, kann sich jedenfalls beim Hausarzt beraten und impfen lassen, erinnert der Impfreferent.