Coronavirus

Unbesetzte CoV-Kontrollstellen wundern Halleiner

Seit Freitag gelten für Hallein (Tennengau) Coronavirus-bedingte Ausfahrtsbeschränkungen. Doch unbesetzte Kontrollstellen an Ausfahrtsstraßen wundern viele Halleiner in den sozialen Medien. Der Bürgermeister sieht darin kein Problem.

Seit Freitag darf Hallein – die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes Salzburg – nur mit einem aktuellen negativen Coronavirustest verlassen werden. Gültig ist diese Regelung noch bis inklusive nächsten Sonntag.

Was aber zum Beispiel in sozialen Medien für größeres Befremden sorgt, ist der Umstand, dass die Tests nur an den Hauptverkehrswegen – wie etwa bei der Auffahrt auf die Tauernautobahn (A10) – kontrolliert werden. An den meisten anderen Ausfahrtsstraßen aus Hallein seien die Kontrollstellen höchstens sporadisch besetzt.

Unbesetzte Ausreisekontrollstell an Straße in Hallein
ORF
Unbesetzte Kontrollstellen an Ausfahrtssstraßen wundern so manchen Halleiner

„Hundert-Prozent-Kontrolle“ personell nicht machbar

Für den Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) ist es „logisch, dass bei dem Personal, das sowohl von Seiten der Polizei als auch des Bundesheeres zur Verfügung steht, eine Hundert-Prozent-Kontrolle nicht möglich ist. Aber in Wirklichkeit geht es gar nicht um die Hundert-Prozent-Kontrolle, sondern es geht darum, dass möglichst viele Leute testen gehen und die CoV-Positiven herausgefiltert werden.“

Ihm kämen die unbesetzten Kontrollstellen „ein bisschen so vor wie in der Schulzeit, wenn ich die Hausaufgabe gemacht habe und die Lehrerin dann nicht kontrolliert hat“, ergänzte Stangassinger.

Rif: „Habe noch nie jemanden kontrollieren sehen“

Und so mancher könnte das Stadtgebiet auch unabsichtlich verlassen haben – so wie zum Beispiel im Halleiner Stadtteil Rif. Dort mündet nicht nur die Königseeache in die Salzach, sondern es treffen auch drei Gemeindegebiete aufeinander: Hallein, Puch (Tennengau) und Anif (Flachgau). Spaziergänger wie Dieter Schulz beobachteten am Sonntag: „Wenn ich über die Brücke gehe, bin ich in Anif-Niederalm, dann brauche ich einen Ausweis. Den habe ich am Handy und zeige ihn her, wenn den wer sehen will. Aber ich habe da noch nie jemanden kontrollieren sehen.“

Gelassenheit über Coronavirus-Ausfahrtstests in Hallein

Und manche sind sich auch nicht sicher über den Verlauf der Stadtgemeindegrenzen – so wie Läufer Andreas Steiner: „Ich habe gedacht, dass die Grenze am Rifer Steg ist. Bin ich jetzt schon außerhalb? Dann renne ich jetzt noch drei Minuten hinunter und dann die Rifer Hauptstraße wieder hinauf – und das war’s dann.“ Und Gottfried Rohrer sah das am Sontag ähnlich: „Es ist halt ein bisschen ungewöhnlich, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist – darf man jetzt hin oder nicht?“

Warteschlange für Coronavirus Teststation im Gemeindezentrum Hallein Rif
Claudia Stöllinger
Warteschlange vor Tests im Gemeindezentrum Rif

Teststraßen fast ausgebucht

Generell haben sich die Halleiner mit den Ausfahrtstests abgefunden, die Teststraßen sind fast ausgebucht. So war zum Beispiel im Testzentrum in Rif am Samstag eine lange Schlange zu sehen: „Es ist im Grunde genommen einfach ein bisschen mehr Aufwand, dadurch dass der Test nur 48 Stunden gilt“, sagte ein Halleiner am Sonntag. „Aber prinzipiell ist es kein Problem.“

In der Halleiner Altstadt war es am Sonntag nicht nur wetterbedingt äußerst ruhig: „Man merkt schon, dass weniger Gäste zu uns kommen, weil viele von außerhalb von Hallein kommen“, sagte Eissalonbetreiberin Ilaria Grava. „Und insbesondere heute ist es sehr leer.“ Aktuell sind in der Stadtgemeinde Hallein 170 Personen mit Covid-19 infiziert. Derzeit würden trotz der verstärkten Tests die Zahlen nur moderat ansteigen, heißt es aus Hallein.