Coronavirus Test wird mit Wattestäbchen in Nase abgenommen
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Coronavirus

Kürzer gültige CoV-Tests „kaum umsetzbar“

Medizinisch sei es sicherer, dass Coronavirus-Tests kürzer als 48 bzw. 72 Stunden zum „Freitesten“ gültig sind. Allerdings sei das organisatorisch kaum umsetzbar. So reagiert die Salzburger Sanitätsdirektion auf eine entsprechende Forderung der Bundesärztekammer.

Thomas Szekeres, Präsident der österreichischen Ärztekammer, ließ am Freitag im Ö1-Morgenjournal mit dem Vorstoß für die Verkürzung der Gültigkeit von PCR- und Schnelltests aufhorchen. Die Atteste seien aus medizinischer Sicht zu lange gültig, um den Kampf gegen das Coronavirus wirksam zu unterstützen, sagte Szekeres. Da Coronavirus-Tests nur Momentaufnahmen seien, sollten Antigen-Schnelltests künftig nur 24 Stunden statt bisher 48 Stunden zum „Freitesten“ zum Beispiel für Friseurbesuche gelten. PCR-Tests sollten 48 Stunden statt bisher 72 Stunden Gültigkeit haben.

48/72-Stunden-Regelung ist „Kompromiss“

Diese Forderung von Szekeres kann auch Salzburgs Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz fachlich nachvollziehen: „Grundsätzlich muss ich als Allgemeinmedizinerin sagen: Je öfter ich die Tests mache, desto sicherer wird natürlich das Ergebnis. Das hat dann schon seine Berechtigung, was der Dr. Szekeres als Labormediziner dazu sagt.“

Für die Sanitätsdirektorin gibt es dabei allerdings ein großes Aber: „Die andere Seite ist natürlich, dass es auch umsetzbar sein muss – gerade bei den bevorstehenden Öffnungen, die für Mitte Mai geplant sind. Da wird dann von der Bevölkerung ein sehr großer Testbedarf da sein. Da muss man tatsächlich auch schauen: Was ist denn machbar? Ich denke, man muss einen Kompromiss finden, was fachlich noch vertretbar ist und was durchführbar ist.“ Und die derzeitige 48/72-Stunden-Regelung sei so ein Kompromiss.

Kritisch gegenüber Anerkennung von Selbsttests

Kritischer sieht Juhasz dagegen die Zuverlässigkeit nicht überwachter Selbsttests, die ja mit den Öffnungen ab 19. Mai allgemein anerkannt werden sollen. Hier bleibe abzuwarten, wie genau und ehrlich getestet werde, sagte Juhasz.