Demonstration zum 1. Mai 2021 in der Stadt Salzburg
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Politik

Mehrere Hundert bei 1.Mai-Demo in Salzburg

Am Samstag sind mehrere hundert Teilnehmer zu einer 1.Mai-Demonstration in der Stadt Salzburg gekommen. Sie forderten leistbares Wohnen, eine Arbeitszeitverkürzung und eine Solidarabgabe für Super-Reiche. Zu der Demo hatten rund 30 Organisationen aufgerufen.

Laut Polizei waren es rund 400 Teilnehmer, nach Angaben der Organisatorinnen und Organisatoren rund 600. Die Demonstrationsteilnehmer sammelten sich vor dem Salzburger Hauptbahnhof und zogen dann durch die Elisabeth-Vorstadt, über die Lehener Brücke und durch den Stadtteil Lehen. Abschluss war bei der Neuen Mitte Lehen.

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Demonstration zum 1. Mai 2021 in der Stadt Salzburg
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Die Demonstranten sammelten sich am Salzburger Bahnhofsvorplatz
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Der Demonstrationszug bewegte sich dann durch die Elisabeth-Vorstadt und Lehen
Demonstration zum 1. Mai 2021 in der Stadt Salzburg
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Motto der Demo war „Milliarden für die Oberen, Brösel für uns?!“

Protest gegen ungleiche Verteilung

Motto des Demonstrationszuges sei „Milliarden für die Oberen, Brösel für uns?“ gewesen, sagte KPÖ-Gemeinderat Kay-Michael Dankl: „Unternehmen wie Andritz bekommen Unsummen an Staatshilfen, während sie Mitarbeiter kündigen und millionenschwere Dividenden für Aktionäre ausschütten. Gleichzeitig bleiben viele Mieter, Familien und Menschen in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit auf der Strecke. Das passt nicht zusammen.“

Zu der Demonstration hatten neben der KPÖ auch zahlreiche rund 30 andere Organisationen wie die Arbeiterkammer, die Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter, Fridays for Future, die Hochschülerschaft Salzburg, die Grüne Jugend, Junge Linke und die JUSOS aufgerufen. Bei dem Demonstrationszug gab es laut Polizei keine Probleme, es blieb alles friedlich. Auch die Masken- und Abstandsregelungen seien eingehalten worden.

1. Mai für ÖGB-Chef heuer kein Grund zum Feiern

Der heurige 1. Mai ist für Salzburgs obersten Gewerkschafter Peter Eder kein Grund zum Feiern. Vielmehr sei der Tag der Arbeit wichtig, um sich der Errungenschaften wieder bewusst zu werden, die die Arbeitnehmer in der Vergangenheit erreicht haben. Der Tag der Arbeit habe eine besondere Bedeutung, gerade nach dieser Pandemie, sagt Gewerkschafter Peter Eder: „Denn ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir einen fairen Sozialstaat und keinen neoliberalen Wirtschaftsstaat brauchen. Denn dass dieser scheitert, das sehen wir jetzt.“

1. Mai wieder einmal anders begangen

„Solidargemeinschaft für Kampf nach der Krise“

Eder ergänzt, die Krise habe uns vor Augen geführt, was es heißt, wenn wir in unserem Sozial- oder Gesundheitssystem sparen: „Das alles tut uns nicht gut, hier braucht es eine Solidargemeinschaft, und die werden wir auch im Kampf nach der Krise dringend brauchen.“

Gewerkschaftschef Peter Eder appelliert zum 1. Mai heuer besonders an die Solidarität aller Salzburger, um die aktuelle Gesundheitskrise nicht zu einer Gesellschaftskrise ausufern zu lassen.

SPÖ mit virtueller Ansprache und Backhendl to go

Die Salzburger SPÖ verzichtete dagegen heuer auf einen Aufmarsch zum 1. Mai. Stattdessen veröffentlichte Landesparteivorsitzender David Egger ein Video einer digitalen Ansprache zum Tag der Arbeit. Zusätzlich gab es bei der SPÖ-Parteizentrale in Salzburg-Mülln vorbestellte Backhendl oder Grillwürstel zum Abholen – als „Maifest to go“.

Backhendl Ausgabe beim „Maifest to go“ der Salzburger SPÖ
SPÖ Salzburg
Bei der Salzburger SPÖ gab es am 1. Mai heuer ein „Maifest to go“ mit Backhendl zum Abholen