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Soziales

Justizanstalt: Kein Sport zur Resozialisierung

Eigentlich hätte die Justizanstalt Salzburg ein neues Resozialisierungsprojekt. Das Sportprojekt kann aufgrund der strengen CoC-Maßnahmen jetzt allerdings nur eingeschränkt stattfinden.

„Abseits“ nennt sich das neue Resozialisierungs-Programm der Justizanstalz Salzburg in Puch-Urstein (Tennengau), dass sich mit Sportangeboten an bereits angezeigte oder inhaftierte Jugendliche richtet. Das Fußball-Projekt wurde vergangenes Jahr mit dem Verein Akzente ins Leben gerufen, kann jetzt aber nur teilweise umgesetzt werden.

Das Gefängnis verfügt zwar über eine eigene Sporthalle, genützt werden kann diese aber derzeit für das Fußballprojekt nicht. Das liege an den Corona-Maßnahmen, sagte der Leiter der Justizanstalt Puch-Urstein Dietmar Knebel:"Weil natürlich Kontaktsportarten im Innenbereich nicht möglich sind. Wir haben dennoch ein betreutes Freizeitangebot, wo ein entsprechender Abstand gewährleistet bleibt."

Fußballregeln als Vorbereitung für das Leben

Sport fördert das Selbstbewußtsein und die persönliche Entwicklung. Der Fußballsport soll Körper und Geist kräftigen, um Alltagshürden besser zu bewältigen, erklärt Knebel. Am Projekt nehmen bis zu 12 Insassen teil. Darunter Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre. Jugendliche Insassen bräuchten Strucktur. Das sollen sie auch in einem regelmäßigen sportlichen Training erlernen, dazu gehört auch das erlernen und einhalten von Regeln, erklärte Knebel: „Wer sich beim Fußball nicht an die Regeln hält wird ausgeschlossen, sozu sagen.“

Durch den Fußballsport würden Verhaltensmuster sichtbar werden mit denen man arbeiten könne. Diese Prozesse werden professionell von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen begleitet und betreut. Knebel hofft, dass die Corona-Maßnahmen über den Sommer gelockert werden. Denn das würde auch „Freigang-Projekten“ entgegenkommen und laut Knebel so zu einer wesentlichen Entspannung im Gefängnis beitragen.