Landesgericht Salzburg Justizgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Steuerrechts-Professor wegen Steuerhinterziehung verurteilt

Zu 300.000 Euro teilbedingter Geldstrafe wurde am Freitag ein Universitätsprofessor für Steuerrecht verurteilt: Er selbst hinterzog Steuern. Der Angeklagte war bei der Verhandlung nicht anwesend.

Sein Verteidiger hatte am Freitag die Vollmacht, für den Steuerrechts-Professor zu sprechen. Er gab alles zu und bat für die Steuerhinterziehung in der Höhe von rund 300.000 Euro um Entschuldigung. Die Bankunterlagen hätte der Steuerrechtsprofessor dafür manipuliert, um Nebeneinkünft zu verschleiern. Auslöser war sein Jobverlust an einer österreichischen Universität, die Finanzierung mehrerer Wohnungen, vier Kinder und eine Schuldenübernahme nach dem Tod der Schwiegereltern.

Mitterweile arbeitet der Universitätsprofessor wieder im nahen Ausland mit einem Monatseinkommen von rund 7.000 bis 8.000 Euro. Dort ist er auch als Autor von Fachartikeln tätig. Von den hinterzogenen 300.000 Euro hatte er zwei Drittel bereits in Raten zurückbezahlt. Dazu kamen am Freitag nocheinmal 300.000 Euro Geldstrafe, ein Drittel davon auf Bewährung.

„Bankunterlagen zu fälschen ist eine Schweinerei“

Er hat Einkünfte als Vortragender, Gutachter und Autor in seinen Steuererklärungen nicht oder nicht vollständig angegeben und so kam die Anklage auf eine Summe von 315.000 Euro, im Zeitraum von 2010 bis 2016. Besonders schwer wog vor Gericht, dass ausgerechnet ein Finanzrechts-Experte Steuern hinterzog. Bankunterlagen zu fälschen sei eine „Schweinerei“, sagte dazu der zuständige Richter am Freitag.

Das Urteil ist rechtskräftig. Das Gericht trug dem Verurteilten auch noch auf, seine Steuerschuld binnen eines Jahres zu begleichen.