Bartisch mit Bierflasche
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Wirtschaft

Nachtgastronomie rechnet mit Öffnung im Herbst

Die Nachtlokalbetreiber in Salzburg bereiten sich auf eine Öffnung im Sommer, spätestens aber im Herbst vor und rechnen dabei mit Eintrittstests, zwei Meter Abstand und einer vorverlegten Sperrstunde. In der Stadt Salzburg rutschten pandemiebedingt bislang noch keine Lokale in die Insolvenz.

Seit mehr als einem Jahr sitzt Salzburgs Nachtgastronomie auf dem Trockenen. Nach einem kurzen Öffnungsintermezzo mit Maskenpflicht und vorverlegter Sperrstunde, mussten die Lokale im November wieder zusperren.

Der Besitzer zweier Irish Pubs am Rudolfskai in der Stadt Salzburg, Kurt Ranzenberger, ist realistisch und weiß, dass die Nachtgastronomie jene Branche ist, in der wohl zuletzt Öffnungsschritte gesetzt werden. „Wir hoffen schwer, dass Mitte Mai die Tagesgastronomie öffnen darf. Davon wären auch wir schon leicht betroffen, denn die Pubs sperren um 12.00 Uhr auf und dann hätten wir zumindest das Tagesgeschäft der Pubs. Ich schätze, die Nachtgastronomie wird dann im Herbst folgen“, sagt Gastronom Ranzenberger.

Pub: „Hälfte der Mitarbeiter hat Branche gewechselt“

Die Auswirkungen der Krise seien deutlich spürbar: Die Hälfte seiner 30 Mitarbeiter orientierten sich in den vergangenen Monaten bereits beruflich um – die andere Hälfte sei nach wie vor in Kurzarbeit.

Das bringe aber wenigstens finanzielle Unterstützung, ergänzt Salzburgs Wirtesprecher Ernst Pühringer. „Sofern die Mitarbeiter in Kurzarbeit sind, erhalten sie die Kurzarbeitsbeihilfe vom AMS. Als zweite Unterstützung erhält die Nachtgastronomie seit Jänner den Ausfallbonus und dann können sie zwischen Fixkostenzuschuss oder Verlustertrag wählen, im November und Dezember haben sie auch den Umsatzersatz bekommen.“

Stundungen laufen aus: „Situation kann sich zuspitzen“

Sorgen bereitet dem Wirtesprecher das Auslaufen von Stundungen, davon betroffen sind Abgaben an die Gesundheitskasse, an das Finanzamt, auch die Stundungen der Beiträge der Unternehmerversicherung laufen mit Ende Juni aus. Man verhandle jetzt darüber, dass die Beiträge erst in mehreren Jahren fällig werden, um so Insolvenzen zu vermeiden.